Deutschland
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Loofen, kieken, koofen …

… viel gelaufen, noch mehr gesehen und so einiges eingekauft. Berlin ist so vielseitig und voller Gegensätze – einfach toll!

Nachdem ich mit einem (oder auch zwei) leckeren Hugo und anschließendem Abendessen willkommen geheißen wurde, stürzte ich mich am nächsten Morgen mit der Kamera bewaffnet ins Tourigetümmel.

Es macht so einen Spaß die Menschen zu beobachten, gerade in Berlin. Von total verrückt über stylisch bis zum zugeknöpften Businessmenschen ist hier alles vertreten. Nicht vergessen darf ich natürlich die Touris – auch eine ganz eigene Spezies 😉 Ich habe es sehr genossen mir alles in Ruhe anzuschauen, auf mich wirken zu lassen und ausgiebig zu fotografieren.

Unter anderem hab ich auch eine Truppe von Trickdieben beobachtet, die die Touristen um eine Unterschrift und eine kleine Spende baten. Während die Leute dann unterschrieben, zogen sie die Euroscheine aus den Geldbörsen oder griffen in die jeweilige Handtasche der Frauen. Einmal bin ich dazwischen gegangen, aber bereits an der nächsten Sehenswürdigkeit hatten sie ein neues Opfer gefunden. Es ist wirklich Wahnsinn, wie viele Leute immernoch auf diese Masche hereinfallen. Ich bin da immer sehr abweisend, wenn mich solche Menschen ansprechen. Auch wenn vielleicht mal jemand Falsches meine unfreundliche Art in solchen Momenten zu spüren bekommt, ist mir das doch lieber, als wenn mir mein Hab und Gut geklaut wird.

Während ich so durch Berlin spazierte, gab es immer wieder Gänsehautmomente. Ohne jetzt genauer auf die historische Vergangenheit eingehen zu wollen, war es tief beeindruckend welche Geschichten sich an den einzelnen Orten zugetragen haben. Dases Ost und West gab und diese Unterscheidung selbst heute noch, im modernen Berlin,  tief in vielen Berlinern verankert ist. Dies alles waren Dinge, die mich sehr nachdenklich gemacht haben.

Bild

Das heutige, zeitgemäße Berlin verkauft diese Geschichte, indem es Fotos mit Amerikanischen Soldaten am Checkpoint Charlie anbietet – natürlich nicht, ohne eine Spende von 2€ – pro Person, die aufs Bild möchte natürlich 🙂 Ich war total fasziniert, von den Massen an Touristen, die unbedingt ein solches Foto haben wollten und schaute mir das Treiben eine Zeit lang an. Als ich mich dann umdrehte, um weiter zu gehen, stand da auf einmal ein riesiger Doppeldeckers vor mir. Kleiner Schock! Ich hatte wohl übersehen, dass ich mitten auf der Straße stand …. mein Gesicht hätt ich gern mal gesehen 🙂

Nachmittags traf ich mich dann mit der Urlaubsfreundin, um endlich bei Tiffany shoppen zu gehen! Gut, für mich gab es leider nichts, aber die Urlaubsfreundin gönnte sich endlich die lang ersehnte Kette. Und das musste natürlich gefeiert werden! Also gab es oben im KaDeWe erstmal ein Glas Sekt für uns. Die Lebensmittelabteilung dort ist übrigens fast wie das Paradies. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Sollte man also unbedingt mal vorbei gehen, wenn man in Berlin ist.

... mehr Bilder hier!

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Am kommenden Morgen ging es auf nach Potdam – schließlich wollte ich nun endlich das Schloss Sans Souci sehen. Und was soll ich sagen: im ersten Moment war ich wirklich enttäuscht. Das soll ein Schloss sein? So klein? Nun ja … dafür war der Schlosspark wunderschön. Und wie sich herausstellte, waren im Park auch noch die Orangerie sehr sehenswert und auch das Neue Palais, was dann auch endlich mal einem Schloss ähnelte 🙂 Im Gegensatz zur City von Berlin war es hier wirklich ruhig und durch die Weite der Parkanlage gab es viele Wege und Fleckchen ohne Menschenmassen. Sehr angenehm und der totale Gegensatz zum Vortag.

Vom Schlosspark ging es dann weiter ins Zentrum von Potsdam, wo wir uns ein leckeres Eis gönnten und die Sonne genossen. Später schlenderten wir noch etwas durch die Innenstadt und ich sagte irgendwann zur Urlaubsfreundin, dass mich die Bauweise hier sehr an Holland erinnere. Sie nickte nur zustimmend … wie ich abends im Reiseführer las, war dies das Holländische Viertel von Postdam – Vorbereitung wird ja auch immer total überbewertet 🙂

Den Abend war mit 360° Panoramablick über Berlin, leckeren Cocktails sowie Freunden der Urlaubsfreundin mit echter Berliner Schnauze einfach einmalig.

Da mir die Füße vom vielen Laufen mittlerweile qualmten, wollten wir den letzten Tag etwas ruhiger angehen lassen. Also starteten wir erstmal am Fotoautomaten bei der Urlaubsfreundin um die Ecke. Und mein Gott was haben wir gelacht 🙂 Ich fühlte mich an Jugendzeiten erinnert, wo wir uns auch immer zu so vielen Menschen wie möglich in diese kleinen Kästen zwangen, um lustige Bilder zu machen. Genial – kann ich euch also nur empfehlen! Ich muss immer noch grinsen, wenn ich daran denke…

Anschließend schipperten wir über die Spree, um Berlin mal aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Eine typische Touristentour, aber trotzdem schön.

Nachdem ich am Nachmittag meinen obligatorischen Pin im Hard Rock Café gekauft habe, warfen wir auf dem Rückweg zum Bahnhof einen Blick ins Erotik-Museum. U.a. lagen dort Vibratoren aus. Neugierig wie ich manchmal bin, begutachtete ich das Material etc. etwas genauer und  hatte schwupp die wupp eine Dame zur Seite, die mich über die Vorteile der einzelnen Exemplare aufklärte ohne auch nur ein Detail auszulassen und das Ganze mit einer einzigartigen Berliner Schnauze. Innerlich amüsierte ich mich köstlich, beherrschte mich aber aus Höflichkeit und lachte nicht laut los! Wieder an der frischen Luft ging es dann aber nicht mehr anders und ich prustete los – was ein Spaß! Da haben sie mich echt wieder kommen sehen 🙂

Zum Abschluss meines Berlin Trips hatte ich mich noch für den Besuch der Reichtagskuppel registriert. Ohne Perso, Sicherheitskontrolle und vorherige Anmeldung geht da nämlich mittlerweile nichts mehr. Das war vor 13 Jahren auch noch anders.  Ich hatte eigentlich auf einen schönen Sonnenuntergang gehofft, aber leider war der Himmel ziemlich bewölkt. Trotzdem war es wieder sehr beeindruckend … dieses “alte” Gebäude verbunden mit der modernen Glaskuppel und der Spiegelsäule in der Mitte sieht immer wieder toll aus. Genau so etwas gefällt mir! Trotz des bedeckten Himmels hab ich auch noch ein paar schöne Bilder machen können – mehr dazu in den kommenden Tagen 🙂

Bevor in am Dienstag in den Flieger nach Köln stieg, verbrachte ich die verbleibende Zeit bis zum Boarding  auf der Besucherterrasse. Schon früher fand ich es immer total aufregend, wenn ich am Sonntagmorgen mit Papa zum Flughafen nach Köln fuhr, um den startenden und landenden Flugzeugen zuschauen.  Irgendwie war das wie eine kleine Zeitreise. Die kleine Yvi in mir war wieder total fasziniert und schaute mit einem breiten Grinsen den Flugzeugen nach 🙂 Schön!

Berlin hat mich erneut gefesselt! Die Stadt ist Geschichte und Zukunft, konservativ und modern, ruhig und lebendig, verrückt und bodenständig und genau diese Gegensätze machen sie unheimlich spannend. Und ich freu mich jetzt schon darauf beim nächsten Mal noch mehr zu entdecken.

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