Köln
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Unternehmen Elefant

Ein Blick hinter die Kulissen des Elefantenhauses im Kölner Zoo.

Im Rahmen der Expedition Colonia wurde diese Führung angeboten und ich hatte Glück im Vorverkauf eine Karte zu ergattern. Im Eintrittspreis war die Tageskarte für den Zoo enthalten und so hab ich mich bei fantastischen Wetter bereits am Vormittag auf den Weg in den Zoo gemacht.

Auf dem Spaziergang durch den Zoo wurden viele Kindheitserinnerungen wach. Die Fotografen am Eingang, die Bollerwagen und das alte Elefantenhaus. Hier war ich früher schon immer mit meiner Oma und bereits damals fand ich es total faszinierend diese Tiere zu beobachten.

Das neue Elefantenhaus nimmt mit Außengehege eine Fläche von 2 Hektar ein – gemessen an der Gesamtfläche des Zoos von 10 Hektar – ein sehr großes Areal. Die Herde umfasst 2 Bullen und 13 Elefantenkühe, die jedoch räumlich getrennt sind. Im Innengehege haben wir uns zuerst die Versorgungsbox der Bullen angeschaut. Beim Betreten der Box wurde mir schon etwas mulmig und ich hab mich erstmal umgeschaut, ob wirklich kein Elefant im Gehege ist. Der Pfleger wies uns dann auch noch auf die Dellen im Stahl. Diese seien von dem ältesten Bullen – Bindu. Er sei besonders aggressiv gewesen, als er nach Köln kam. Mittlerweile habe man aber viel mit ihm gearbeitet und er sei ruhiger geworden. Mit seiner Schulterhöhe von 3,20 ist er der größte Bulle in Europa.

Bei der Planung des Elefantenhauses wurde noch davon ausgegangen, dass man die Elefanten, wie bisher, in direkter Pflege halten würde. Aufgrund mehrerer Vorfälle im Ausland wurde aber aus Sicherheitsgründen entschieden, das die Arbeit mit den Elefanten nur noch indirekt erfolgen darf sprich durch die Gitter der Versorgungsbox. Generell wird Sicherheit im Kölner Zoo sehr groß geschrieben.
In der  so genannte „Kommandozentrale“ im Aufenthaltsraum der Tierpfleger ist das Videoüberwachungssystem untergebracht. Zudem gibt es eine Anzeigetafel, auf der ersichtlich ist, welche Türen offen, geschlossen oder in Bewegung sind. Bevor irgendeine Tür geöffnet wird, werden alle Pfleger über Funk informiert, so dass der „Gefahrenbereich“ verlassen werden kann.

Auch den Innenbereich, in dem sich sonst die Elefanten aufhalten, konnten wir besichtigen. Hier bekamen wir dann auch hautnah demonstriert, wie die Arbeit mit den Elefanten aussieht. Ich kann nur sagen Wow – so nah war ich einem Elefanten noch nie!

Ein Pfleger erklärte uns, dass die Elefanten neue Dinge durch positive Verstärkung lernen. D.h. richtiges Verhalten wird belohnt, auf falsches Verhalten wird mit Timeout (Ignoranz) reagiert. Kommt es beim Training zu einem Timeout, verhalten sich  die Elefanten meist von selbst wieder richtig, um die Belohnung, in Form von Futter, zu erhalten. Ihnen ein neues Verhalten anzueignen dauert meist bis zu 6 Monate. Dieses Training ist sehr wichtig, damit Tierarztbehandlungen bzw. die tägliche Kontrolle auf Verletzungen stattfinden können. Selbst als der Pfleger Eimer, Putzlappen, Handschuhe  in das Gehege warf, brachte die Elefantendame diese anstandslos zurück.

 

Es war sehr beeindruckend und spannend einmal hinter die Kulissen des Elefantenhauses  zu schauen. Elefanten bleiben einfach wahnsinnig faszinierend für mich. Wirken sie so respekteinflößend, aber gleichzeitig auch so geheimnisvoll und ruhig – einfach <3

Meine AHA- Erlebnisse im Zoo:

  • Elefanten fressen täglich. 150-200 kg
  • die Zähne von Elefanten sind so groß wie Ziegelsteine
  • Elefanten schlafen im Liegen, im Zoo sogar 3-4 Stunden (was sehr lange ist!!!)
  • im Training wird mit englischen Kommandos gearbeitet. Das erleichtert die Kommunikation mit den Elefanten, sollten Sie einmal in einen anderen (ausländischen) Zoo umziehen müssen.
  • selbst ein Fußbad wird den Elefanten antrainiert

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