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Alleine reisen: Gruppenreise oder Solo-Trip?

Alleine verreisen, egal ob Du mit einer Gruppe verreist oder direkt den Solo-Trip wagst, ist einfach toll!

Vielleicht bist Du momentan noch unsicher, ob eher eine Gruppenreise oder doch der Solo-Trip besser zu Dir passt? Oder Du machst Dir Gedanken zur Sicherheit, dem Kontakt zu anderen Mitreisenden oder anderen Horrorszenarien?

Ich habe einmal meine ganz persönlichen Erfahrungen über das Alleine Reisen aufgeschrieben. Sowohl über das Reisen in der Gruppe als auch über meinen Solo-Trip.

Nur Außenseiter und Aliens reisen Alleine

Ohne je länger darüber nachgedacht zu haben war ich seinerzeit der Meinung, dass Alleinreisende einfach komisch sein müssen. Wer verreist denn schon ganz alleine? Haben die keine Freunde? Sind das Einsiedler?

Tja und dann war ich selbst in folgender Situation: Single, keine Freundin, keinen Reisepartner, aber der Wunsch nach Urlaub, Abenteuer und nicht dem typischen Pauschalurlaub.  Ich wollte diesmal etwas erleben und nicht stumpf am Strand liegen. Was habe ich mir Gedanken gemacht bevor ich ins Reisebüro gegangen bin. Was denken die dort nur von mir? Bin ich jetzt auch so eine komische Alleinreisende? Mir war es wirklich unangenehm mich als eine dieser Alleinreisenden zu „outen“.

Ey Leute! Ich war so doof! Die Beratung war einfach super und ich ging danach sogar mit ganz viel Vorfreude auf die bevorstehende Südafrikareise aus dem Reisebüro. Zu keiner Zeit habe ich mich unwohl oder nicht ernst genommen gefühlt.

Zum ersten Mal merkte ich: Es ist der erste Schritt heraus aus der eigenen Komfortzone, der den entscheidenden Stein ins Rollen bringt. Man muss nur einfach mal machen, statt alles zu zerdenken!

Gruppenreise – das Rundum-Sorglos-Paket

Meine erste Reise alleine war eine Gruppenreise nach Südafrika. Und natürlich habe ich mir im Vorhinein wahnsinnig viele Gedanken gemacht. Wie sind wohl die Mitreisenden? Wie ist das Reiseland? Gefällt mir das Programm? Fragen über Fragen.

Bereits vor Reisebeginn hatte ich die Möglichkeit mich über diverse Facebook-Gruppen mit meinen Mitreisenden zu vernetzen. Mit der Zeit stellte sich auch heraus, dass diese genauso aufgeregt waren wie ich. Durch den Austausch mit den Anderen schwand meine Angst vor der Reise. Alle machten einen netten Eindruck, so dass ich mich auf das persönliche Kennenlernen am Flughafen freute.

Yvi in den Drankensbergen

Wanderung in den Drakensbergen – Südafrika

 

Mittlerweile habe ich insgesamt vier Gruppenreisen gemacht. Und wirklich keine war grauenvoll. Bei jeder Reisegruppe fand sich jemand, mit dem man auf einer Wellenlänge war. Außerdem empfand ich die Mitreisenden bei Gruppenreisen meist immer als sehr aufgeschlossen und hatte nie Probleme Kontakte zu knüpfen.

Ich war sogar immer so mutig und habe mir jedes Mal ein Doppelzimmer mit einer „fremden“ Frau geteilt. Einmal passte die Belegung perfekt und ich habe sogar noch heute mit meiner Zimmergenossin Kontakt. Bei den anderen Reisen haben wir uns einfach das Zimmer geteilt und gegenseitig immer etwas Rücksicht genommen. Von daher kann ich ein halbes Doppelzimmer nur empfehlen, zumal es preislich meist auch wesentlich günstiger, als ein Einzelzimmer ist.

 

Yvi in Südafrika

Das gute bei Gruppenreisen – es findet sich immer jemand, der lustige Fotos von Dir macht 🙂

 

Gab es auch schlechte Erfahrungen? Ja, die gab es auch!

In Namibia hatte ich mich für eine Campingreise entschieden.  Unsere Zeltplätze waren meist in völliger Abgeschiedenheit, so dass die Gruppe tatsächlich 24 Stunden zusammen verbrachte. Zudem musste gemeinsam für das Essen und die Sauberkeit im Bus gesorgt werden. Da kamen schnell Differenzen auf, weil manche mehr, manche weniger taten. Zudem war unser Guide -nett gesagt – einfach nicht gut und ich hatte den Eindruck, dass er nicht wirklich Lust auf eine junge Gruppe hatte. Es war also vorhersehbar, dass gegen Ende der Reise die Diskussionen innerhalb der Gruppe zunahmen und mich enorm angenervt haben. In dieser Zeit habe ich mich dann öfters in mein (Einzel-) Zelt zurück gezogen und hatte so meine Ruhe. Bei der Heimreise war ich zwar traurig Namibia verlassen zu müssen, aber gleichzeitig erleichtert, endlich alleine zu sein!

Solo-Trip – mutig sein lohnt sich!

Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, an dem mich eine Reise ganz ohne Gruppe reizte. Machen worauf ich Lust habe und anschauen, was ich möchte. Und eigentlich nur aus preislichen Gründen entschied ich mich dann auch recht spontan für meinen Solo-Trip nach Thailand. Als die Flüge gebucht waren, war nicht nur ich mega aufgeregt, auch meine ganze Familie fieberte mit.

Ich glaube, ich habe mich noch nie so intensiv auf eine Reise vorbereitet. Die Planung gab mir zu dieser Zeit aber einfach eine gewisse Sicherheit und vielleicht lenkte sie mich auch von meiner Aufregung ab. Für die erste Reise allein war das für mich und mein Sicherheitsgefühl definitiv der richtige Weg. Und auch meine Familie beruhigte es zu wissen, wo ich am Abend sein würde und man mich im Notfall erreichen könnte.

Kurz vor Abflug, überkam mich dann trotzdem Panik. Was mache ich hier überhaupt? Alleine nach Thailand? Absolut verrückt!  Ich glaube diese Phase gehört aber einfach dazu und die muss man aushalten!  Wie es ist alleine zu reisen, habe ich damals nach einer Woche unterwegs aufgeschrieben.

 

Bei den Unterkünften habe ich immer zwischen Hostel- und Einzelzimmer gewechselt. So hatte ich zwischendrin immer etwas Zeit nur für mich. An Anschluss fehlte es mir aber auch während der Zeit im Einzelzimmer nicht. Über diverse Backpackergruppen bei Facebook habe ich mich bei Bedarf einfach mit jemandem, der auch gerade vor Ort war, zum Essen oder auf ein Bier verabredet. Im Hostel ist es selbstredend, dass man dort natürlich immer Anschluss findet. Und auch mit Ü30 ist man im dort definitiv kein Außenseiter!

Ferner sind geführte Sightseeingtouren auch immer gut, um Anschluss zu finden und sich mit Anderen austauschen zu können. Zum anderen geben sie einen guten ersten Einblick in das Reiseland oder eine Großstadt wie Bangkok. Ich mache solche Touren daher gern in Großstädten, um mir einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.

Gab es Negativ Erlebnisse während meines Solo-Trips? Mhhh, ich musste jetzt tatsächlich überlegen. Einmal habe ich ein Hostel gebucht, welches total abgelegen und ruhig war. Ich war mit einem Mädel der einzige Gast. Da habe ich kurzerhand einfach ein anderes Hostel gebucht und bin am nächsten Tag umgezogen. Ein anderes Mal bin ich vom Taxifahrer abgezogen worden und habe einen zu hohen Beförderungspreis gezahlt. Aber das passiert auf Reisen einfach schon mal und hängt nicht mit dem allein reisen zusammen.

Einsam habe ich mich ebenfalls nie gefühlt. Ich war in der tat nur kurze Zeit wirklich allein. Gerade in Thailand habe ich es als sehr einfach empfunden Kontakt zu anderen Reisenden zu bekommen. Mir fällt also tatsächlich nichts wirklich Negatives ein.

Die Reise nach Thailand war eines der genialsten Erlebnisse überhaupt und ich habe von dieser Reise so wahnsinnig viel mitgenommen und über mich selbst gelernt. Schon dafür hat es sich gelohnt!

Sunrisetrekking Bali

Besteigung des Mount Batur auf Bali zu Sonnenaufgang – unbeschreiblich!

Lieber Gruppenreise oder Solo-Trip?

Die beste oder richtige Art zu Reisen gibt es nicht! Für jeden Menschen, in jeder Lebenssituation ist die „beste“ Art des Reisens eine andere. Ich genieße es z.B. aktuell wieder mit dem Freund zu verreisen und die Urlaubserlebnisse mit jemandem zu teilen. Für mich ist wichtig, dass ich mich wohl fühle und mich auf die entsprechende Reise freue. Dann wurde bisher jeder Urlaub ein einmaliges und schönes Erlebnis.

 

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