Irland
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Kilkee – (m)ein perfekter Tag

„Schließe die Augen und halt dich an mir fest!“

Der Tag ist grau gestartet. Trotzdem genieße ich das Frühstück mit Kieran und Patrick im Diamond Rocks Café. Während es draußen windet und auch ein paar Regentropfen fallen, sitzen wir im Warmen, schlürfen Kaffee und sehen durch das große Fenster hinaus auf die Klippen von Kilkee. Herrlich! Dieses usselige Wetter gehört doch irgendwie auch zu Irland dazu.

Während wir frühstücken klart es auf, die Wolken ziehen weiter und die Sonne zeigt sich. Blauer Himmel! Mein Fotografenherz hüpft vor Freude als es endlich los geht! Meine beiden Gastgeber wollen heute eine kleine Küstentour mit mir machen. Und bei dem genialen Wetter freu ich mich wie ein kleines Kind darauf.


Die schmale Küstenstraße auf der wir fahren wird nur von einer kleinen Mauer und vielen Wildblumen begrenzt. Dahinter abfallende Wiesen und am Horizont das Meer. Eine traumhafte Kulisse!

Wir halten an und Kieran bittet mich darum die Augen zu schließen. Er führt mich einen kleine Pfad entlang. Ich merke wie der Wind immer mehr pfeift und höre das Meer rauschen…

„Jetzt kannst du die Augen öffnen“

Etwas ungläubig schaue ich zwischen Kieran und dem Meer hin und her – wow! Er lächelt und dreht mich dann zu anderen Seite, die ich in meiner ersten Begeisterung völlig außer Acht gelassen hatte. Das ist der Hammer!  Und schon ist er wieder da: Mein Glücksmoment <3

Mit vom Wind zerzausten Haaren und leicht fröstelnd dort an den Klippen zu stehen ist einfach wunderbar und in diesem Moment Glück pur! Genau so habe ich mir Irland immer vorgestellt: blauer Himmel, stürmischer Wind und die Wellen, die gegen die Klippen schlagen.

Die Klippen in der Region um Kilkee sind vielleicht nicht so hoch wie die bekannten Cliffs of Moher, dafür ist hier aber alles viel ursprünglicher und nicht so überlaufen. Immer wieder halten wir an, um die Klippenformationen und diese einzigartige Landschaft zu bestaunen.

Die Fahrt geht weiter. Wir wollen zum  Loop Head Lighthouse.

Der heutige Leuchtturm von Loop Head wurde 1854 erbaut und ist 23m hoch. Vor dem Bau des Turms, existierte lediglich ein Signalfeuer, auf dem Dach des Hauses, in dem der Leuchturmwärter später wohnte. 1869 wechselte man von einem ständigen Licht zu einem Blinklicht, welches viermal  alle 20 Sekunden aufleuchtet. 1991 wurde der Leuchtturm automatisiert, so dass von da an kein Leuchtturmwärter mehr notwendig war.

Vom Balkon des Leuchtturmes hat man bei gutem Wetter Sicht bis zu den Blasket Islands im Süden und den Twelve Pins in Connemara im Norden. Uns wehte beim Hinaustreten auf den Balkon ein stürmischer Wind entgegen, so dass ich nur schnell ein paar Bilder machte und dann schnell wieder die kleine Wendeltreppe hinabstieg.

Ebenfalls sehr interessant, ist die kleine Ausstellung im Wärterhaus. Diese informiert über die Geschichte der Leuchttürme in Irland. Auch gibt es viele Infos zum Beruf des Leutturmwärters.  Wusstet ihr zum Beispiel, dass ein Leuchtturmwärter schwimmen können muss?

So viel frische Luft macht hungrig! Auf dem Weg zurück nach Kilkee halten wir daher an einem wirklich tollen Kunst-Café (Kilbaha Gallery & Crafts).

Neben Souvenirs, beeindruckenden Fotografien und viel bunter Kunst, gibt es hier ein kleines Café.

Der selbstgebackene Kuchen und der dazu servierte Kaffee sind einfach göttlich! Die beiden Inhaberinnen sind super nett und wollen direkt alles über uns und unseren Tag wissen. Dazu knistert im Hintergrund das Feuer im Kamin…mehr Gemütlichkeit und Wohlgefühl geht in diesem Moment einfach nicht mehr. Ich bin vollkommen entspannt und genieße es einfach nur hier zu sein.

Obwohl ich müde bin, gehen wir an diesem Abend noch in den Pub. Auch wenn ich dort nicht wirklich jemanden kenne, werde ich herzlich aufgenommen und direkt in das ein oder andere Gespräch verwickelt. Es wird gelacht, gesungen und die ein oder andere Anekdote zum Besten gegeben. Mich beeindruckt auch hier wieder, wie gastfreundlich und aufgeschlossen die Menschen Fremden gegenüber sind.

Einige Stunden und ein paar Pints später,  falle ich dann leicht beschwipst aber absolut zufrieden ins Bett und denke: Was ein perfekter Tag!

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