Norwegen
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Wie man auf einem Norwegen Roadtrip KEIN Geld spart

Fump mit Bier

„Naja egal, wir haben ja Urlaub!“

Schon vor Beginn des Roadtrips habe ich mir Gedanken über die Kosten gemacht. Schließlich lese ich bei der Vorbereitung immer wieder, dass ein Norwegen Urlaub nicht günstig ist.

Unsere erste Etappe führt uns von Kiruna nach Alta. Wir kommen spät an und freuen uns auf ein kaltes Bier. 92 NOK (Norwegische Kronen), umgerechnet 9,66 EUR, kostet der halbe Liter Gerstensaft. „Naja, egal. Wir haben ja Urlaub“

Ein Satz mit dem wir unser Gewissen nicht nur einmal in den kommenden zwei Wochen beschwichtigen werden.

Hier kommen daher meine Hinweise, wie ihr in Norwegen kein Geld spart:

[Preise – Stand 07/2017]

Einen Mietwagen in Norwegen buchen

Wer sich für einen Roadtrip durch Norwegen entscheidet und kein Camping – Typ ist, macht sich meist mit einem Mietwagen auf den Weg. Als ich mit den Planungen für die Reise beginne, recherchiere ich natürlich auch die Mietwagenpreise. Uff… EUR 600.- aufwärts  für zwei Wochen Fahrvergnügen. Und die Preise beinhalten nicht einmal  den vollen Versicherungsschutz.

Dann lese ich durch Zufall einen Tipp im Reiseforum. Um die Kosten für den Mietwagen zu reduzieren, wird dort die Anreise mit dem Flugzeug bis Kiruna (Nordschweden) empfohlen. Ab dort gehe es dann weiter mit dem Mietwagen Richtung Norwegen/Lofoten. Und siehe da, der Mietwagen kostet in Schweden „nur“ noch EUR 440.- inkl. vollem Versicherungsschutz.

Unser Mietwagen

Auf den Lofoten tanken

Je weiter wir nach Nordnorwegen kommen, desto weiter sind auch die Entfernungen zwischen den einzelnen Tankstellen. Da mir diese Tatsache bekannt ist,tanken wir zwischendurch immer mal wieder obwohl unser Tank noch halb voll ist. Auf den Lofoten wiederum ist das Tanken gar kein Thema, da fast jedes Örtchen eine Tankstelle besitzt.

Während auf dem Festland  der Liter Super EUR 1,60 und Diesel EUR 1,50 kostet, kann man auf den Lofoten noch einmal 0,5 – 0,8 NOK pro Liter dazu rechnen. Daher am besten vorher noch einmal voll tanken.

Die Hurtigruten Fähre nutzen

Wir haben die Etappe Tromsö – Svolvaer mit einer Hurtigruten Fähre zurück gelegt. Für die 420 km hätten wir mindestens 6 Stunden ohne Zwischenstopp gebraucht und uns wäre ein kompletter Tag „verloren“ gegangen. Daher haben wir uns für die Fähre entschieden. Soweit die rationale Erklärung.

Eigentlich ist es ganz anders: Es war nämlich schon immer mein Traum einmal mit einem Hurtigruten Schiff zu fahren. Warum also nicht gleich das Fortbewegen mit dem Traum erfüllen verbinden ?! Gesagt getan!

Die Tickets kosten EUR 260.- p.P. (inkl. Kabine + Auto)  und sind definitiv kein Schnapper. Aber jede einzelne Minute unserer Fahrt mit der MS Finnmarken hat sich gelohnt!

Die MS Finnmarken in der Mitternachtssonne

In Hotels übernachten

Auf einer Rundreise liegt für mich die Priorität bei der Unterkunft eigentlich nur auf der Sauberkeit. Schön finde ich es, wenn die Schlafstätte zusätzlich auch noch zentral liegt, so dass man die Möglichkeit hat, nach der Ankunft, noch etwas Essen und Trinken zu gehen.

Auf unserer Route sind preiswerte Airbnb Unterkünfte leider rah gesäht, bzw. liegen sie oft in absoluter Abgeschiedenheit und sind nicht selten mit einem Umweg verbunden. Daher entscheiden wir uns teilweise für die Buchung von Hotelzimmern. Weit verbreitet sind die Scandic Hotels. Die Hotels sind modern, sauber und der Preis von ca. EUR 100.- je Zimmer (oft inkl. Frühstück) ist für Norwegen ebenfalls akzeptabel.

 

Für die Sparfüchse: Zelten kann man übrigens in Norwegen fast überall zum Nulltarif. Es gilt das Jedermannsrecht. Wir waren froh, dass wir bei einstelligen Temperaturen im Juni nicht campen mussten.

Im Restaurant essen

Für mich haben die Skandinavier ein absolutes Gespür für schönes Design und Interior. Dies verleiht gerade Restaurants und Cafés ein ganz besonderes Flair, welches ich unheimlich mag. In jedem Ort unterwegs finden wir gemütliche Restaurants mit schönem Interior und leckerem Essen.  Wir haben auf der ganzen Reise keinen Fehlgriff in Sachen Restaurant gemacht, sondern haben überall immer vorzüglich gegessen.

Pølser – unser Favorit für unterwegs <3

Die Hauptgerichte starten meist bei EUR 25.- Für eine schmackhafte Rentiersteak zahlt man aber auch schon mal EUR 35.-  Pizza und vegetarische Nudeln sind meist preisgünstiger.

Besonders in Erinnerung ist mir das SPIS in Kiruna (Schweden) geblieben. Hier startete unser Roadtrip und hier haben der Freund und ich unseren ersten sowie auch unseren letzten Abend der Reise verbracht. Wahnsinnig leckeres Essen und ein freundlicher, aufmerksamer Service.

 

In Alta ist das Taverna´n sehr zu empfehlen. Neben der köstlichen und nicht zu teuren Pizza hat den Freund hier die Rentierlende absolut begeistert.

Super zarte Rentierlende & Pizza gibt es im Taverna´n

 

Für das Frühstück oder auch für die Verpflegung unterwegs haben wir uns meist im Supermarkt mit Lebensmitteln eingedeckt oder haben uns eine leckere Pølser (skandinavischer Hotdog) an der Tankstelle gegönnt. Mega lecker!

Alkohol trinken

Ich glaube jeder weiß mittlerweile, dass Alkohol in den skandinavischen Ländern teuer oder deutlicher gesagt  schweineteuer ist.

Der Preis für alkoholische Getränke hängt in Norwegen mit dem Alkoholgehalt des jeweiligen Getränkes zusammen. Für Spirituosen zahlt man daher generell mehr, da diese dementsprechend höher besteuert sind. Außerdem werden Getränke mit einem hohen Alkoholgehalt (auch Starkbier) nur in speziellen Geschäften, dem s.g. Vinmonopolet, verkauft.

In Supermärkten findet man lediglich leichtere Biere mit einem entsprechend geringen Alkoholgehalt. Ebenfalls wird Alkohol nur zu bestimmten Tageszeiten verkauft. An Wochentagen von 12.00 Uhr bis 20.00 Uhr und am Wochenende sogar nur bis 18.00 Uhr.

Kein Bier mehr für uns! Time is over!

 

Diese strikte Regelung stammt noch aus dem 20. Jahrhundert, wo der Alkoholkonsum in Norwegen so enorm war, dass die Regierung sich gezwungen sah Gesetze einzuführen, die den Konsum reglementieren.

 

Aber was genau kostet denn jetzt ein Bier?

Wenn es um Bier geht, kann man Pauschal sagen, dass 0,5 l im Supermarkt mit EUR 2,60 am günstigsten sind. Im Vinmonopolet zahlt man dann meist schon wieder EUR 3,60 und am teuersten ist es natürlich im Pub. Hier gibt es kaum Preisunterschiede: Überall zahlt man um die EUR 9,60 für einen halben Liter Gerstensaft.

Geführte Ausflüge machen

In Tromsö hätte ich gern einen Seeadlertour gemacht oder auch eine Mittsommernachtsbootsfahrt. Für eine dreistündige Tour sollten wir aber mal eben EUR 100.- p.P. springen lassen. Das war uns definitiv zu viel. Stattdessen sind wir bei Mitternachtssonne vom Pub am Hafen entlang nach Hause gelaufen. Ein beeindruckendes Erlebnis, wenn es um 1.00 Uhr nachts noch so hell ist.

Mitternachtssonne am Hafen in Tromsö

Mitternachtssonne über der Tromsö-Brücke

Statt teurer Ausflüge, haben wir Wanderungen in den Lyngen Alpen unternommen oder sind mit der Seilbahn auf den Hausberg von Tromsö gefahren. Beides preiswerter und langlebiger als eine dreistündige Tour. Ferner hat Tromsö an sich schon viel zu bieten. Es  lohnt sich in jedem Fall die Stadt einmal per Pedes zu erkunden.

Der Roadtrip durch Norwegen war in jedem Fall kein günstigster Urlaub. Mit Sicherheit hätten wir an der ein oder anderen Ecke noch Geld einsparen können,  aber darauf hatte ich gespart und war mir der Kosten bewußt. Da muss ein jeder einfach seine eigenen Prioritäten setzen, sowie sein eigenes Budget festlegen.

Für mich war es jede Krone wert, denn alles hat zu einem wirklich unvergesslichem Urlaub beigetragen. Und kam das schlechte Gewissen doch einmal durch, dann sagte ich mir: „Naja egal, wir haben ja Urlaub.“

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