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Gütersloh – Stadtführung auf einem historischen Miele Fahrrad

Miele Fahrrad
W E R B U N G  – bezahlte Recherchereise

 

Die Stadt der Familienunternehmen und Hauptsitz der Firmen Bertelsmann und Miele. Diese Assoziationen hatte ich bisher mit Gütersloh. Auch wenn die Stadt mit ihren 100.000 Einwohnern nicht wirklich groß ist, so überraschte sie mich doch mit Ihren großen Freizeitangebot .

Morgens wurde ich von Jan- Erik Weinekötter, Geschäftsführer der Gütersloh Marketing,  und Klaus Gottenströter, meinem Stadtführer für heute, in Empfang genommen. Mit dabei ein historisches Miele Fahrrad. Mit dem Rad und Klaus werde ich heute gemeinsam die Stadt erkunden. Während Klaus sich an sein E-Bike lehnt, beäuge ich skeptisch den „alten Drahtesel“. Meine Skepsis wandelt sich kurz später in pure Freude. Was für ein tolles Fahrgefühl und wie bequem der alte Sattel doch ist!

Unterwegs mit dem Miele Fahrrad

Miele war seinerzeit ein absoluter Spätzünder, was den Bau von Fahrrädern anging. Erst 1924 verließ das erste Fahrrad die Werkshallen in Bielefeld. Wie  man es noch heute von Miele kennt, setze das Unternehmen schon damals auf  sehr hohe Qualitätstandarts. Miele fertigte fast alle Teile seiner Fahrräder selbst. Lediglich die Rücktrittnarbe  wurde von einem anderen Hersteller produziert, da man selbst nicht über ein entsprechendes Patent verfügte. Im Jahre 1960 muss das Fahrrad jedoch einem neuen Produkt weichen – der Spülmaschine. Die Produktion des Miele Fahrrads wurde eingestellt.

Heute sind die Räder absolute Liebhaberstücke und werden, aufgrund Ihrer Qualität,  oft mit sehr hohen Preisen gehandelt. Auch auf mich machte das Fahrrad einen absolut robusten Eindruck, ohne das Fahrgefühl zu beeinflussen.

 

 

〉〉 Tweedrun –  Der Radausflug im Stil der 30 er Jahre findet jährlich in Gütersloh statt. In ausgesuchter Kleidung und auf historischen Fahrrädern radeln die Teilnehmer durch Gütersloh vom Stadtmuseum geht es zu den schönsten Ecken der Stadt. Die Pause wird immer für ein stilechtes Picknick genutzt, in dem oft auch Porzellan und andere Schätze der 30er Jahre zu Einsatz kommen. 〈〈

Erstes Ziel unserer Stadterkundung ist das im Jahr 2008 erbaute Theater. Ich darf hier heute einen exklusiven Blick hinter die Kulissen werfen. Unterwegs erzählt mir Klaus noch woher der Name Gütersloh überhaupt kommt. Als Loh bezeichnet man einen lichten Wald und Gu(n)ter war die Person, der der lichte Wald gehörte. Daher Gütersloh. Klingt doch logisch, oder?

Viel Theater um das Theater Gütersloh

Das Theater der Stadt soll heute laut Architekturliebhabern eines der schönsten und modernsten überhaupt sein. Bis der gläserne Quader jedoch an seinem heutigen Ort erbaut werden konnte, war es ein langer Weg.

 

 

Schon 1993 schrieb die Stadt einen Architekturwettbewerb aus. Leider wurde aber auch relativ schnell klar, dass das Sieger-Projekt aus Finanzengpässen nicht realisiert werden könnte. Also  lag das Bauprojekt sieben Jahre lang auf Eis, bis man im Jahre 2000 die damaligen Wettbewerbssieger mit einer Machbarkeitsstudie für ein kleineres Gebäude beauftragte. Aus der Not machte der Gewinner, Jörg Friedrich, daraufhin eine Tugend und entwarf ein vertikales Theater. Ein Bau, der alle Bereiche auf einer viel kleineren Grundfläche schichtet. Doch auch diese Idee stieß aufgrund leerer Stadtkassen erneut auf Widerstand. Ein Bürgerbegehren legte erneut den Bau für mehrere Jahre auf Eis.

2006 stimmte der Stadtrat, nach Ablauf der Bindungsfrist des Bürgerbegehrens, für den Neubau des Theaters. 2008 begannen die Bauarbeiten und im Jahr 2010 konnte das neue Theater der Stadt Gütersloh nach langem Hin und Her eröffnet werden.

Im Inneren erstrahlt alles in Weiss. Betritt man das Theater, gelangt man zunächst in das große Foyer in dem sich auch die Garderobe befindet. Um in den Zuschauersaal zu gelangen steigt man die geschwungene Treppe empor. Ich kann mich gar nicht zurückhalten beim Fotografieren. Ich mag futuristischen Bauten unheimlich gern und bin hin und weg vom Inneren des Theaters. Der Boden, die Wände, Decken und Brüstungen. alles strahlt in reinstem Weiss.

 

Wir betreten den Saal und hier ist alles eher dunkel gehalten. Nur die signalroten Zuschauersessel fallen sofort ins Auge. An jedem Sessel befindet sich ein Namensschild. Beim Bau des Theaters konnte Jedermann für einen Sessel spenden und wurde dafür auf diesem verewigt.

Ganz oben, noch über dem Theater, befindet sich die Skylobby. Eine 16 Meter lange Bar sowie ein herrlicher Blick über Gütersloh und den Teutoburger Wald machen die Location zu etwas Einzigartigem in der Stadt.

Skylobby im Theater Gütersloh

Skylobby im Theater Gütersloh

Der historische Stadtkern von Gütersloh

Jetzt heisst er erstmal wieder in die Pedale treten. Wir radeln zum Alten Kirchplatz, dem historischen Kern von Gütersloh. Rund um die Apostel Kirche reihen sich schöne Fachwerkhäuser aneinander. Früher wurden sie von den Bauern als Speicher genutzt. Mit der Zeit wurden die Häuser dann in Wohnraum umgewandelt. Ein schöner Ort und obwohl wir uns direkt an der Hauptstraße befinden ist es hier erstaunlich ruhig und idyllisch.

Alter Kirchplatz mit Apostel Kirche

Alter Kirchplatz mit Apostel Kirche

Tipp: In der Apostel Kirche findet sich ein Model des ursprünglichen Stadtkerns mit seinen Bewohnern.

Die Kirche ist gleichzeitig der Mittelpunkt des historischen Stadtkerns und der Ursprung der heutigen Stadt Gütersloh. Das Besondere an der Apostel Kirche ist ihre Simultannutzung zwischen 1655 und 1890. Die mehrheitlich protestantische Bevölkerung aus den nördlichen und westlichen Bauernschaften teilten sich damals die Kirche mit den katholischen Gläubigen der südlichen und östlichen Bauernschaften. Erst mit dem Bau einer katholischen Kirche unweit des Alten Kirchplatzes endete das Simultaneum.

Gütersloh ist Grün

Es wird ruhiger um uns herum und in nur wenigen Minuten sind wir im „Grünen Wohnzimmer Güterslohs“, dem Stadtpark und Botanischem Garten.  Klaus erzählt mir, dass der Park bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Unter anderem belegte die Grünanlage den 3. Platz beim Wettbewerb Deutschlands schönster Park. Noch vor den Rheinauen in Bonn oder dem Park von Schloss Belvedere.

Weg im Botanischen Garten

Weg im Botanischen Garten

Bei bestem Wetter genießen Klaus und ich noch einem Spaziergang im Botanischen Garten. Er erzählt, dass er gelernter Industriekaufmann ist und fast ein viertel Jahrhundert bei Bertelsmann gearbeitet hat. Als er in Rente ging, wollte er seiner Frau nicht auf die Nerven gehen und wurde zertifizierter Stadtführer. Und diesen Job macht er wie ich finde mit Leib und Seele. Es hat großen Spaß gemacht ihm zuzuhören. Statt vieler Jahreszahlen hat er Interessantes lieber mit viel Humor erzählt, das hat mir sehr gefallen. Wenn ich nochmal nach Gütersloh komme, dann mache ich unbedingt eine weitere Stadtführung mit Klaus.

Das Palmenhaus Café

Das Palmenhaus Café

Unsere Tour lassen wir mit dem Besuch im Palmenhaus Café ausklingen. Leider muss ich das tolle Mielefahrrad wieder an Jan-Eric abgeben, dabei war es echt so schön damit zu fahren.

Wie bereits gesagt, hat mich Gütersloh in jedem Fall sehr überrascht und gleichzeitig auch neugierig gemacht. Neugierig auf mehr, denn mein Besuch war definitiv zu kurz.

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Vielen Dank an das Stadtmarketing Gütersloh und den Teutoburger Wald Tourismus , die mir diesen Aufenthalt  im Rahmen der #TeutoBloggerWG ermöglicht haben.  Meine dargestellte Meinung wird davon wie immer nicht beeinflusst.

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