… ist wie Köln ohne Dom.
Nepal – das Land der 8000er. Hier ist man den höchsten Bergen der Welt ganz nah. Insgesamt 8 der 14 höchsten Berge der Welt liegen dort. Drei davon liegen komplett in Nepal, fünf befinden sich zumindest anteilmäßig auf nepalesischem Grund. Und genau einen davon wollte ich unbedingt sehen: den Mount Everest – mit seiner Höhe von 8.848m der höchste Berg der Welt!
Während des Trekkings würden wir „nur“ einen traumhaften Blick auf das Anapurna Massivs haben, daher informierte ich mich bereits von zu Hause aus über die s.g. Mountainflights ab Kathmandu.
Diese Flüge genießen keinen guten Ruf, da sie nicht unbedingt den europäischen Sicherheitsbestimmungen entsprechen und in jüngster Vergangenheit auch immer mal wieder Unglücke passiert sind. Diese negativ Gedanken verdrängte ich jedoch immer ganz gut, bis ich mich dann am vorletzten Urlaubstag entscheiden musste: Hop oder Top! Fliegen oder nicht! Und obwohl mir nicht ganz wohl bei der Sache war, buchte ich den Flug. Wenn ich schon mal hier war, dann wollte ich den Everest auch sehen.
Die Tickets wurden uns ganz unbürokratisch auf dem Parkplatz des Flughafens übergeben. Dann ging es auch schon durch die Sicherheitskontrolle. Der Metalldetektor piepte unentwegt und war eigentlich nicht wirklich vertrauenserweckend. Auch das nachfolgende Abtasten machte es nicht besser… nun ja, im Grunde genommen war ich eh sicher, dass niemand meiner Mitreisenden böse Absichten hegte, sondern jeder einfach nur einmal den Everest sehen wollte.
Danach hieß es ersteinmal warten. Sobald der Wetterbericht entsprechend sein würde, könnten wir starten. Eine knappe Stunde später war es dann endlich soweit!
Eine Propellermaschine? Na das kann ja spaßig werden. Als die Stewardess dann auch noch Watte als Gehörschutz verteilte, machte ich mir doch ein wenig Sorgen. Sicherheitshinweise gab es vor dem Start auch nicht – wahrscheinlich war im Fall der Fälle eh nichts mehr zu retten!Da saß ich nun und verdrängte krampfhaft sämtliche Horrorvorstellungen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich doch überrascht war, wie neu das Flugzeug war.
Die Stewardess verteilte einen Flyer mit Infos zu den einzelnen Bergen und erklärte kurz den Verlauf des Fluges: Zunächst würden wir am Himalaya entlang bis zum Everest fliegen. Dann würde der Pilot eine Schleife fliegen bevor es wieder Richtung Kathmandu ginge. So hatte jeder einmal freie Sicht auf die Berge. Als Highlight durfte jeder einmal ins Cockpit, um auch von dort aus zu fotografieren.
Das klang doch alles sehr vielversprechend und eh ich mich versah waren wir schon in der Luft. Als dann die Berge auftauchten waren alle meine Zweifel vergessen. Was für ein Anblick! Mir verschlug es tatsächlich die Sprache und das einzigste was ich noch wahrnahm war das Klicken meiner Kamera…
Als ich dann im Cockpit stand sah ich ihn: der Mount Everest! Wow! Meine Begeisterung mischte sich zunächst mit ein wenig Enttäuschung, denn irgendwie hatte ich mir den Everest imposanter vorgestellt. Relativ schnell machte sich dann aber völlige Begeisterung und Aufregung breit. Da war er – der höchste Berg der Welt. Und ich war ganz nah dran!
Viele Menschen haben bereits versucht ihn zu bezwingen und nicht alle davon fanden den Weg zurück. Und was mache ich? Ich flieg hier einfach mal so vorbei und mache Fotos – irgendwie suspekt und amüsant zugleich 🙂
Auch nach der Landung kam ich aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Was für ein einmaliges Erlebnis! Am liebsten hätte ich den Flug mit einem Glas Sekt gefeiert. Aber das ist um 7 Uhr morgens in Nepal nicht unbedingt möglich. Gefeiert wurde das Ganze natürlich trotzdem: Abends mit Rum-Cola auf der Dachterrasse 😉
Im Nachhinein war der Mountainflight mit DAS Highlight meiner Nepalreise. Den Gipfeln der Welt so nah zu sein war ein überwältigendes Gefühl. Ich bin so froh, dass ich mich letztendlich doch für diesen Rundflug entschieden habe! Der Everest ist einfach ein Must-See in Nepal, wie eben auch der Dom in Köln.