Gedanken, Thailand
Kommentare 2

Von Mut, Glück und dem allein reisen

„Du bist so mutig!“

Ein Satz, den ich die vergangenen Tage immer wieder gehört habe, über den ich mir aber nie Gedanken gemacht habe.  Was  bedeutet Mut denn überhaupt?

Der Duden bezeichnet  Mut als die Fähigkeit in einer riskanten Situation seine Angst überwinden zu können oder auch die Bereitschaft angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält.

Für mich heißt Mut aktuell eher Unabhängigkeit. Ich möchte Reisen, unabhängig davon, ob gerade ein Partner an meiner Seite ist oder Freunde mitreisen können.  Dieser Wunsch ist so stark, dass die Angst nicht wirklich eine Chance hat. Natürlich habe ich bereits das ein oder andere Horrorszenario im Kopfkino erlebt, aber meine (Reise-) Erfahrung der letzten Jahre lässt mich einfach auf das Gute vertrauen. Egal ob in Köln oder irgendwo anders in der Welt, es wird sich für jedes Problem eine Lösung finden lassen, es wird überall hilfsbereite Menschen geben und auf mein inneres Stehaufmännchen kann ich mich mit Sicherheit auch unterwegs verlassen.

Mut bedeutet auch mich zu bewegen, nach vorne zu gehen, obwohl es unter Umständen einige Unsicherheiten mit sich bringt und versuchen auf das Gute zu vertrauen.

Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser! Ja, aber manchmal muß man die Kontrolle auch zu Hause lassen, bzw. sich über eventuelle Risiken informieren und alles andere einfach auf sich zukommen lassen. Nicht immer einfach für jemanden wie mich, der gern alles unter Kontrolle hat. Aber machbar!

Ich hätte in den letzten Jahren so viel verpasst, hätte ich den Schritt nicht gewagt und einfach mal darauf vertraut, dass es gut gehen wird.
Das Trekking in Nepal hätte ich mir vorher nie zugetraut und dabei war es mit eines der eindrucksvollsten Erlebnisse meines bisherigen Lebens. Das Buchen der ersten Reise ohne Partner oder eine Freundin. Ich bin tausend Tode gestorben vor Reiseantritt. Letztendlich war es aber mit einer der besten Urlaube überhaupt. Wie viele Menschen hätte ich nicht kennengelernt, hätte ich mich nicht überwunden auf sie zuzugehen. Einige waren nur kurze Wegbegleiter, einige sind mittlerweile zu Freunden geworden. Und all das nur, weil ich mich in eine zunächst unsichere Situation begeben habe, deren Ausgang ich nicht kontrollieren konnte.

Mittlerweile kann ich die Stunden bis zum Abflug zählen und ich kann nicht behaupten, dass ich  keine Angst davor habe, wie es wird als Frau allein unterwegs zu sein. Mir geht der A… sogar mächtig auf Grundeis momentan und auch mein Kopfkino spielt einen Blockbuster nach dem nächsten. Aber ich weiß, dass mein Mut bisher immer belohnt wurde. Das negative Kopfkino wurde bisher nie Realität, stattdessen hatte ich immer eine unvergessliche Zeit mit einmaligen Erlebnissen und Begegnungen. Dieses Wissen lässt die Vorfreude aktuell größer sein als die Angst.

Ich möchte herausfinden, wie es ist alleine zu reisen, trotz Angst, trotz Bedenken. Ich möchte mich auf Unsicherheiten einlassen und darauf vertrauen, dass es gut gehen wird. Ich möchte die Welt sehen, tolle Momente erleben und wenn ich dafür mutig sein muss, dann bin ich es gern. Denn dann bedeutet Mut auch Glück. Und Glück ist schließlich eines der schönsten Gefühle überhaupt.

Weitere interessante Beiträge

2 Kommentare

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert