Namibia, Wandern
Kommentare 6

Wandern im Namib-Naukluft-Park

Namibia und Wandern?

Nicht unbedingt die erste Assoziation, wenn man an das Land im südlichen Afrika denkt.  Die Naukluft Berge allerdings bieten viele schöne Möglichkeiten per Pedes unterwegs zu sein.

Das Gebirge ist Teil des Namib-Naukluft-Parks, der mit seinen knapp 50.000 km² das größte Wildschutzgebiet Afrikas sowie einer der größten Nationalparks weltweit ist.

Das heutige Gebiet des Parks wurde 1979 zum Schutzgebiet erklärt und lässt sich grob in  folgende Regionen gliedern: Die Namib Wüste im Norden, das Sossusvlei südlich des Kuiseb, die Naukluft Berge im Osten sowie Sandwich Harbour im Westen.

Das Naukluftgebirge besticht durch schroffe Felsmassive und tiefe Schluchten. Die Berge erreichen an ihrer höchsten Stelle knappe 2.000m. Zusammen mit den vielen ausgetrockneten Flussbetten bietet diese Umgebung eine Vielzeahl an an leichten aber auch sehr anspruchsvollen Wanderungen.  Wichtig: Zugang zu den einzelnen Trails erhält man nur , wenn man auch in Naukluft genächtigt hat.

Wir gingen den  10 km langen Olive Trail. Nicht unbedingt eine lange Strecke. Für den ersten Urlaubstag, aber dennoch völlig ausreichend. Neben den namibischen Temperaturen kämpfte ich nämlich noch mit den Nachwehen des langen Fluges sowie der ersten Nacht im Zelt.

Der erste Teil der Strecke geht relativ steil den Berg hinauf. Mit ein paar Pausen, um den schönen Ausblick zu genießen, aber mehr als machbar. Nach ca. 1 Stunde war es geschafft und wir erreichten den Bergkamm.
Hier gab es zum ersten Mal die tolle Aussicht zu genießen und der leichte Wind tat unheimlich gut nach dem schweißtreibenden Aufstieg.

Ist der Kamm überquert geht es nur noch bergab. Allerdings wird es hier nicht weniger anspruchsvoll. Der steinige Weg führt vorbei an üppigem Grün in eine immer tiefer werdende Schlucht. Entlang des ausgetrockneten Flussbettes geht es über Steine jeglicher Größe, so dass ich froh über meine Wanderschuhe war. Ohne die wäre ich mit Sicherheit ein paar Mal ganz böse umgeknickt. Hinzu kommt, dass es ein paar Mal über dicke Felsbrocken mehrere Meter hinab zu Klettern gilt, so dass Schuhe mit einem guten Halt unabdingbar sind.
Ging es in Nepal eher um Kondition beim Wandern, war dieses Mal eher Koordination und Konzentration gefragt. Auch wenn wir manchmal nicht immer auf Anhieb den Wegweiser in Form eines weissen Fußabdruckes gefunden haben, ist es durch das Flussbett quasi fast unmöglich sich zu verlaufen.

Die braun-roten Felswände werden im Laufe der Wanderung immer höher und imposanter. Zusammen mit dem Grün der Planzen und dem blauen Himmel bieten sich hier wirklich tolle Fotomotive.

Bild

Auf dem letzten Drittel der Tour erwartete mich noch eine ganz besondere Herausforderung: Auf einer Länge von ca. 4m galt es einen kleinen Canyon zu passieren. Halt gab dabei nur eine am Felsen befestigte Kette sowie mehrere Felsvorsprünge, die jedoch alle nur einige Zentimenter groß waren.

Umkehren war nicht möglich…also Kopfkino ausschalten und los!
Besonders knifflig war, dass es um die Ecke ging und ich nicht wirklich sehen konnte wo genau ich meinen Fuß aufsetzen konnte. Ich klammerte mich also an die Kette und versuchte krampfhaft einen Platz für meinen Fuß zu finden. Dann rutsche mir auch noch die Sonnenbrille vom Kopf ins Gesicht. Typisch Frau, überlegte ich kurz, die Sonnenbrille wieder zu richten, entschied mich aber vernünftiger Weise doch dagegen 😀 Halt für meinen Fuß hatte ich mittlerweile auch gefunden und kam mit weichen Knien auf der anderen Seite an. Geschafft! Yes- ein super Gefühl!

Ich Nachhinein war die Passage nicht wirklich schwer, aber die erste dieser Art, die ich beim Wandern bezwungen habe. Ich glaube das Schlimmste in solchen Situationen ist einfach das Kopfkino, was bei zu viel Nachdenken einsetzt.

Der letzte Teil des Olive Trails wird zunehmend ebener und flacher. Es geht heraus aus der Schlucht zurück zum Ausgangspunkt.

Trotz der hohen Temperaturen und zwei fiesen Blasen unter den großen Zehen war der Trail wirklich ein Erlebnis. Es ist ein gutes Gefühl dass geschafft zu haben und ich merke immer mehr, wie viel Spaß mir solche Touren machen. Die Mischung aus sportlichem Abenteuer und Nähe zur Natur begeistern mich immer wieder. Lediglich für die Verbesserung der körperliche Fitness ließe sich noch etwas mehr tun ;-D

Weitere interessante Beiträge

6 Kommentare

        Schreibe einen Kommentar

        Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert