Am Meer fühlt der kleine Krebs sich wohl.
nein, nein, ich fange jetzt nicht mit der Bedeutung oder Deutung von Sternzeichen an, aber es kann einfach nur damit zusammen hängen, dass ich mich am Meer zu Hause fühle 🙂
Ich brauchte eine kleine Auszeit vom Alltag und habe daher nach etwas gesucht, was mir gut tun würde. Und da kam der Gedanke ans Meer, der mich eh schon länger wieder beschäftigte. Also ein bisschen im Netz geschaut, Urlaub beantragt und gebucht. Komischerweise fiel mir im Nachhinein erst ein, dass es auch der erste Kurzurlaub allein sein würde – ohne Gruppe oder sonst wen. Aber das war mir irgendwie herzlich egal – Hauptsache weg!
Schon auf der Fahrt machte sich Vorfreude breit und kaum angekommen, ging es auf zum Strand. Nur noch über die Düne und da war ich – es fühlte sich so gut an, der Wind der mir ins Gesicht blies, die salzige Luft, der Sand unter meinen Füßen. Ich habe tatsächlich ein kleines Tränchen verdrücken müssen…
Leider war das Wetter gestern diesig und bedeckt. Nach dem ausgiebigem Strandspaziergang wollte ich mich daher in der “Strandbude” etwas aufwärmen. Ach und das war ein richtig gemütliches Plätzchen, was ich da gefunden habe, mit schöner lateinamerikanischer Musik und netten Leuten.
Irgendwie passte hier Einrichtung, Musik und das Wetter so gar nicht zusammen, aber gerade das machte es vielleicht so besonders. Hier entdeckte ich dann meine neue Liebe zu frisch aufgebrühtem Pfefferminztee – sooo lecker! Pfefferminztee gehörte neben Fenchel bisher immer zu den Sorten womit man mich jagen konnte, aber frisch aufgebrüht ist er wirklich ein Träumchen 🙂
Kurzzeitig überlegte ich, ob es vielleicht gar kein Pfefferminz war, sondern irgendein anderes grünes Zeug, verwarf den Gedanken dann aber schnell wieder. Zu den Leuten und der ganzen Location hätte es aber definitiv gepasst 🙂
Nach der herrlichen Luft und zwei Absacken habe ich dann geschlafen wie ein Stein. Und das tat mal wieder so richtig gut!
Gestartet hat der Tag heute mit einem wirklich leckeren Frühstück, was ich ausgiebig genossen habe. Und dabei fiel mir auf, dass ich das viel zu selten mache! (Notiz an mich: Das muss sich ändern!) Sich wohlfühlen fällt hier aber auch aufgrund der wirklich sehr netten Hotelbesitzer nicht schwer. So eine Herzlichkeit habe ich selten erlebt in einem Hotel – richtig klasse! Schon beim Frühstück begrüßte mich die Sonne, so dass ich mich entschied die ca. 8km bis zum Nachbarort am Strand entlang zu laufen. Und ich war überrascht, was dort morgens um 9 Uhr schon los ist. Ganz viele Fischer, die auf die Flut warten, eben so viele Kitesurfer sowie Massen an Joggern mit ihren Hunden. Durch die Sonne war es heut nicht so kalt wie gestern und es war einfach nur herrlich! Für den Moment bin ich da immer ganz bei mir, die Gedanken sind leicht und ich kann durchatmen. Manchmal glaube ich auch, ich bin gar nicht ganz da, denn viel denken tue ich hier nicht. Ich sauge eher jede Kleinigkeit auf und freue mich darüber. Da ist das Knacken der Muscheln unter den Füßen, das Salz auf meinen Lippen, das Meeresrauschen, das Treiben der Möwen oder auch das leckere Essen, was ich heute Draussen im Sonnenschein am Strand genießen durfte.
Und nun sitze ich hier, bei einem leckeren Heineken, hab ein ganz rotes, warmes Gesicht von der vielen frischen Luft und bin ziemlich entspannt. Irgendwie war es schon immer so, ein paar Tage am Meer sind für mich fast so wie zwei Wochen Urlaub. Und genau dieses Gefühl möchte ich mit nach Hause nehmen!
**nur der Vollständigkeit halber: Dieses allein verreisen ist überhaupt nicht schlimm. Klar wäre es anders schöner, aber ich glaube die Freundlichkeit und Herzlichkeit anderer Menschen nimmt man als alleinreizender viel intensiver wahr, als wenn man zu zweit unterwegs ist. Man muß sich nur trauen 🙂 Sollte sich keiner finden: Ich würd es wieder machen! **