„Nimm den Minivan! Alles super easy und dazu sehr preiswert“ so lautete am Abend die Empfehlung meines Bettnachbarn im Hostel.
Als ich dann am nächsten Morgen sehe, wie viel am Victory Monument los ist und wie viele Minivans hier herumdüsen, zweifle ich sehr stark daran, dass es ganz easy wird nach Ayutthaya zu kommen.
Zunächst irre ich noch ein wenig umher, doch nach einiger Zeit erklingt die erlösende Antwort: „Minivan to Ayutthaya?“ … „Yes, Yes!“ Ehe ich mich versehe, ist der Fahrpreis von 60 Baht kassiert und ich finde mich in einer Schlange wartender Menschen wieder. Hier hat alles seine Ordnung, keiner drängelt. Das ist wirklich sehr angenehm.
Sobald jeder Platz des Minivans besetzt ist, geht es los. Die Fahrt in das 80 km entfernte Ayutthaya dauert je nach Verkehrslage zwischen 1 Stunde und 1,5 Stunden.
Die ehemalige Hauptstadt Thailands ist bekannt für ihre Ruinen von prachtvollen Palästen, Tempeln und Festungsanlagen. Ca. 400 Jahre lang wurde die Königsstadt von mehr als 30 Königen regiert, bevor Sie 1767 durch die Burmesen eingenommen wurde . In ihrer Hochzeit reichten die Grenzen des Königsreiches bis nach Kambodscha, China, Laos, Vietnam, Myamar und Malaysia.
Aufgrund der guten Lage, war es für Angreifer fast unmöglich die Stadt einzunehmen. Wirft man einmal einen Blick auf die Stadtplan, stellt man fest, dass Ayutthaya vergleichbar mit einer Insel ist. Es ist ringsherum von Wasser umgeben. Zusätzlich wurde die Stadt in der Vergangenheit durch eine 5 Meter dicke und 20 Meter hohe Mauer geschützt.
Obwohl ein Großteil der Bauten durch den damaligen Angriff der Burmesen zerstört worden ist, sind trotzdem bis heute noch viele Tempel und Paläste aus dieser Zeit erhalten. Ayutthaya wurde aufgrund der enormen historischen Bedeutung 1991 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Dies einmal kurz zum geschichtlichen Hintergrund. Wer mehr erfahren möchte fragt am besten Tante Google nach weiteren Details.
Am Busbahnhof in Ayutthaya angekommen werde ich umgehend von einem Tuk Tuk-Fahrer angesprochen, der mir unaufgefordert ein Buch mit Empfehlungsschreiben und Preisen zeigt. Er macht einen netten Eindruck und ich verhandle mit ihm einen Preis von 800 Baht für 4 Stunden Sightseeing. Ich hätte mit Sicherheit noch einen günstigeren Preis heraus holen können, aber die umgerechnet 20 Euro finde ich völlig angemessen und freue mich einfach nur auf meine kleine Privat Tour.
Da der Fahrer kein Englisch spricht erfolgt die Verständigung mit Händen und Füßen. Er zeigt mir mittels Postkarte unser nächstes Ziel und ich signalisiere ihm irgendwie wann und wo ich unterwegs zum fotografieren anhalten oder aussteigen möchte.
Und was soll ich sagen: Es ist einfach großartig!
Kein Guide, der einem zum Weitergehen anhält und auch niemand der ungeduldig die Augen verdreht, wenn man das x-te Foto schießt. Bin ich mit einem Foto nicht zufrieden wird es einfach nochmal gemacht. Sobald ich fertig bin, geht es zurück zum Parkplatz, wo der Tuk Tuk-Fahrer geduldig wartet und mich zum nächsten Tempel kutschiert.
Alles ganz entspannt und ohne Zeitdruck – nur zu empfehlen!
Gut zu wissen:
- denkt in jedem Fall daran viel zu trinken, denn in den Tempelanlagen ist es gerade zur Mittagszeit extrem heiß! Wasser kann man überall kaufen, so dass ihr das nicht extra mitnehmen müsst.
- der Minivan ab Victory Monument kostet 60 Baht (Stand 12/2015). Die Fahrt dauert ca. 1-1,5 Stunden
- nehmt einen Schal oder ein Longshirt mit. Je nachdem wo man im Van sitzt kann es recht kühl werden
- die Tempelanlagen öffnen um 08.00 Uhr
- einige Tempelanlagen verlangen 50 Baht Eintritt
Als Abschluss noch ein paar Impressionen meiner Tour:
Alle Thailandfotos findet ihr im Fotoalbum.
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