Nachdem es die letzten Tage nur geregnet hat, versprach das Wetter am vergangenen Wochenende endlich frühlingshaft zu werden. Zeit also um mal wieder raus zu gehen! Ich stöbere ein wenig bei Komoot nach einer schönen Wanderung. Wirklich für eine Route entscheiden kann ich mich allerdings nicht, so dass ich das Experiment wage und eine eigene Wanderung über die App erstelle .
Das geht ganz einfach. Ich lege als Startpunkt das Industriemuseum Bergisch Gladbach fest, da ich das Museum bequem auch von daheim zu Fuß erreichen kann. Sehr praktisch ist, dass in der Karte bereits einige Highlights in der Umgebung aufgeführt sind, teilweise sogar mit Bildern. Wählt man ein Highlight aus, plant die App den Weg automatisch vom Startpunkt oder dem zuvor gesetztem Wegpunkt bis dorthin. Da mir der vorgeschlagene Weg manchmal nicht gefällt setze ich zusätzlich noch verschiedene Wegpunkte, so dass die Strecke entsprechend meiner Vorgaben verläuft. Am Ende zoome ich in die Karte hinein und kontrolliere noch einmal die Beschaffenheit der Wege. Verläuft der Weg längere Zeit z.B. an einer Straße entlang, versuche ich durch setzen eines weiteren Wegpunktes eine für mich schönere Route zu finden.
Bis zum Industriemuseum geht es zunächst ein Stück die Strunde entlang. Danach überquere ich nach der Papiemühle die Kürtener Straße, gehe ein kurzes Stück die Dombach-Sander-Straße hinauf, bevor ich links in den Wald einbiege. Es ist nur ein kleiner Trampelpfad und ich habe den Eindruck, dass die Strecke verstärkt von Mountainbikern genutzt wird. Zumindest lassen das die vielen Reifenspuren vermuten. Oben angekommen geht es über einen Waldweg weiter, der leider sehr vermatscht und schlecht begehbar ist. Die schweren Fahrzeuge für die Forstarbeiten haben tiefe Rillen hinterlassen und stehen durch den Regen der letzten Tage teilweise voll Wasser. Als ich aber dann aus dem Wald heraus komme und die tolle Aussicht über die Felder sehe, ist der schlechte Weg bereits vergessen.
Die weitere Strecke über die Felder ist einfach schön und die Aussicht ist toll. Zudem tut es gut, endlich mal wieder die Sonne auf der Haut zu spüren.
Der Weg über die Felder endet in Breite und es geht weiter Richtung Rochuskapelle. Ist man schon etwas länger unterwegs, bietet es sich an hier eine kurze Pause zu machen. Da ich noch nicht lange unterwegs bin, gehe ich weiter. Der Weg geht bergab und am Horizont sind sogar die Domspitzen zu sehen.
In Oberlerbach geht es kurz an der Straße entlang und danach links in den Lerbacher Wald. Das nächste Highlight ist die Grube Cox. Das ehemalige Steinbruchgelände wurde 1996 aufgrund seiner Artenvielfalt zum Naturschutzgebiet erklärt. Die vier kleinen Seen der Grube bieten einige schöne Stellen zum Fotografieren, so dass auch ich mich dort etwas länger aufhalte. Durch das schöne Wetter spiegelte sich der Himmel auf der Wasseroberfläche und je nach Standort schimmerte das Wasser in verschiedenen Farben. Wirklich schön!
Der weitere Weg verläuft entlang der Stadtgrenze zu Bensberg, aber weiterhin im Grünen. Mein nächstes Ziel ist das Naturfreundehaus Hardt, bei dem ich eine kleine Pause einlegen möchte.
Ich erkenne auf der Komoot App bei Hardt eine Abkürzung und biege auf einen kleinen Trampelpfad nach links ab. Der Trampelpfad entpuppt sich dann aber als Mountainbiketrail und ist an zwei Stellen etwas schwierig zu gehen. Wenn man sich aber an Bäumen oder Ästen abstützt, ist der Weg absolut machbar. Am Naturfreundehaus lässt sich wunderbar einkehren. Für Speis und Trank ist gesorgt und der Biergarten lädt zum verweilen ein.
Gestärkt mache ich mich wieder auf den Weg. Nachdem ich den Lerbach überquert habe, geht es wieder den Berg hinauf wieder in Richtung Breite. Ich gehe nicht links zurück über die Felder, sondern folge dem Weg nach Oberhombach. Über Unterhombach geht es zurück Richtung Strunde.
Auf dem Weg passiere ich die Igeler Mühle, welche heute ein Meditationszentrum ist und total idyllisch am Ufer der Strunde liegt. Ein sehr schönes Fotomotiv, wie ich finde. Das letzte Stück der Wanderung führt wieder an der Strunde entlang zurück zum Industriemuseum. Kleiner Tipp: Wer noch Lust auf einen Kaffee oder ein kühles Kölsch hat, kann dieses im angrenzenden Biergarten genießen.
Insgesamt war ich 18 km unterwegs, die Wanderung an sich war ca. 14 km lang. Die Strecke war insgesamt gut zu gehen und die Steigungen sind auch für ungeübte gut zu meistern. Das war meine bisher längste Wanderung, die ich am Abend auch gut in den Beinen gemerkt habe. Trotz schwerer Beine bleibt nach einem solchen Tag bei mir immer ein positives Gefühl. Ich bin dann, wie ich es nenne, glücklich-ko und das fühlt sich ziemlich gut an 🙂
Hast Du auch Lust auf diese Wanderung? Meine Route ist bei Komoot unter Rundwanderung Industriemuseum – Grube Cox – Strunde ab GL verfügbar.