… Ich? Bis Heiligabend ist es doch noch ewig!
Es sind genau noch 7 Wochen an diesem Tag. Ich komme gerad aus dem sonnigen, warmen Nepal und bin bei meinem ersten Einkauf geflasht von den ganzen Weihnachtssachen. Der Kulturschock, den ich in Nepal erwartet hatte, trifft mich hier volle Kanne! Überall Glitzer, Sterne, Lebkuchen … Hilfe, es ist doch noch viel zu früh!
Als hätte ich es geahnt, hatte ich bereits vor Nepal einen Tagestrip ins winterliche Wien gebucht. Die Schwester und ich lieben diese Stadt und im Winter waren wir beide noch nie dort. Unsere Mission für diesen Tag: Wir suchen die Weihnachtsstimmung!
Unser erstes Ziel sollte Schloss Schönbrunn sein. Doch zuvor gönnten wir uns ein schönes Frühstück im Café Dommayer. Das Frühstück ist nicht gerade günstig für die kleine Menge die man dort bekommt, aber dafür super lecker und die Atmosphäre ist auch sehr schön. Für uns war es der perfekte Ausgangspunkt um unsere Tour zum Weihnachtsmarkt auf Schönbrunn zu starten. Leider wurden wir mehr als entäuscht. Nur ein paar Stände, keine Atmosphäre, wenig Beleuchtung…es wirkte alles irgendwie so trist. Relativ schnell machten wir uns daher auf den Weg in die Innenstadt. Wir schlenderten die komplette Mariahilfer Straße entlang und landeten schließlich im Museumsquartier. Hier ist alles immer ein bischen anders und besonders. So auch zu Weihnachten. Es gab einige Hütten, die mich an Gewächshäuser erinnerten. Jedes war anders dekoriert und es gab überall Getränke und Kleinigkeiten zu essen. Wir entschieden uns für eine Hütte mit weissen Fellen, chilliger Weihnachtsmusik und selbstgemachten Brombeer-Himbeer-Punsch – einfach göttlich! Genau das hatten wir gesucht!
Beschwingt schlenderten wir anschließend weiter über den Maria-Theresien-Platz, an der Hofburg vorbei in Richtung Stephansdom. Und je näher wir dem Dom kamen, desto weihnachtlicher wurde es. Die Beleuchtung der Einkaufsstraßen war beeindruckend und wirkte durch die beginnende Dunkelheit noch imposanter. Das sollte aber noch nicht der Höhepunkt sein, der erwartete uns nämlich am Rathaus. Dort gab es ebenfalls noch einen Weihnachtsmarkt. Und das war mal eine Kulisse! Wow!
Besonders schön waren die unterschiedlich dekorierten Baumkronen. Mal leuchteten dort Herzen, Gitarren, Schneemänner oder auch Muffins. Eine wirklich sehr schöne Alternative zu den üblichen Lichterketten.
Einen Crepe-Stand suchten wir leider vergeblich. Da aber zu jedem Weihnachtsmarktbesuch eine schokoladige Sünde gehört, gab es dann noch einen leckeren Marzipan-Schokoladen-Spieß, bevor wir Richtung Flughafen aufbrachen
Nach Wien war ich zumindest schonmal im Winter und der Vorweihnachtszeit angekommen. Aber so richtig weihnachtlich wollte es mir immernoch nicht zumute werden.
Bis zu diesem einen Abend in Köln. Die Weihnachtsvorstellung im Hänneschen Theater, zu der ich zunächst abgehetzt und unmotiviert ging. Das Stück hieß „De Engelspröfung“. Es ging darum, dass dem Engel „Jüppche“ trotz seiner 111 Jahre Himmelszugehörigkeit immer noch seine Flügel fehlen und er sich diese nun endlich verdienen will.
Eine tolle Aufführung mit vielen kölschen Späßen und klassischen Musikeinlagen, die das Publikum zum mitsingen animierten. Und während ich mit lauter fremden Menschen „Oh Du Fröhliche“ sang überkam mich ein ganz warmes, ruhiges Gefühl. Ganz unverhofft so wie „Jüppche“ seine Flügel, hatte auch ich endlich meine Weihnachtsstimmung gefunden. Der Heilige Abend kann kommen!
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen schöne Weihnachtsfeiertage im Kreise Eurer Lieben. Macht es Euch gemütlich, lasst Euch das leckere Essen schmecken und seid dankbar für das was Ihr habt.