Perfect Match! So kann man die den heutigen VGN-Freizeit-Tipp wohl am Besten beschreiben. Fränkische Dörfer wechselten sich heute immer wieder mit schönen, naturnahen Wegen ab. Vom kleinen Örtchen Sachsen (bei Ansbach) geht es nach Ansbach mit seinem imposanten Hofgarten und der schlossähnlichen Orangerie. Eine super Mischung aus Stadt, Kultur und Natur. Besonders jetzt im Frühling, wo alles blüht wirklich toll!
Die Region Romantisches Franken
Das Romantische Franken ist die größte Ferienregion in Franken. Die Region umfasst den Naturpark Frankenhöhe und das Gebiet entlang der Romantischen Straße. Besonders beliebt bei den Besuchern ist die Kombination aus ländlicher Idylle und den typisch fränkischen Fachwerkstädtchen.
Ansbach wird auch gerne als Perle des Rokoko bezeichnet. Ferner ist Ansbach die Regierungshauptstadt Mittelfrankens. Das imposante Markgrafenschloss erinnernt heute noch daran, dass die Stadt Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach war.
Viele weitere historischen Orte sind im Romantischen Franken lohnenswert für einen Besuch. Rothenburg lockt mit verwinkelten Gassen, alten Fachwerkgemäuern sowie mit einer turmbewehrten Stadtmauer. Aber auch Dinkelsbühl beeindruckt seine Besucher mit der mittelalterlichen Architektur.
Den Kontrast zur mittelalterlichen Kultur bietet der Naturpark Frankenhöhe. Er gilt als eines der sonnenreichsten Gebiete Süddeutschlands und umfasst eine Vielzahl von Rad- und Wanderwegen.
2022 findet die Bayerische Landesausstellung „Typisch Franken“ in Ansbach statt. Die Exponate zeigen, was Franken ausmacht und prägt. In einer Zeitreise entdecken die Besucherinnen und Besucher die geschichtliche und regionale Vielfalt Frankens. Es geht um Traditionen und Eigenarten, Gegensätzliches und Verbindendes, romantische Verklärungen – und um typisch fränkische Geschichten.
Veranstalter der Bayerischen Landesausstellung „Typisch Franken“ sind das Haus der Bayerischen Geschichte, die Stadt Ansbach und die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. www.ansbach.de
Anreise Romantisches Franken
Das Wanderroute ist sehr gut mit dem ÖPNV des VGN erreichbar, so dass das Auto heute erneut getrost daheim bleiben kann. Die S4 braucht nur knappe 40 Minuten von Nürnberg bis Sachsen bei Ansbach und verkehrt sogar am Sonntag mehrmals pro Stunde. Bequemer kann man nun wirklich nicht anreisen. Zurück ab Ansbach geht es sogar noch etwas schneller. Hier nimmst Du ebenfalls die S4.
Ich war wieder mit dem TagesTicket Plus unterwegs. Es gilt für einen ganzen Tag und Du kannst so viele Fahrten im Geltungsbereich machen, wie Du möchtet. Es gilt für 1-6 Personen, wobei max. zwei davon über 18 Jahre alt sein dürfen. Alternativ kann man jede Person auch durch ein Fahrrad ersetzen.
Wanderung von Sachsen nach Ansbach
Mit 17 km wirkt die Wanderung auf den ersten Blick sehr lang. Dadurch, dass die Strecke aber kaum Steigungen enthält, würde ich sagen, dass die Wanderung auch mit normaler Kondition machbar ist. Einfach den ganzen Tag Zeit nehmen und unterwegs für eine Pause einkehren. Dann wird die Tour sicherlich für Jeden ein besonders Erlebnis. Wem die Strecke zu lang ist, der kann alternativ auch erst in Lichtenau starten und spart sich so 3 km.
Angekommen in Sachsen bei Ansbach führt der Weg ersteinmal hinab ins Dorf, vorbei an der Kirche, wo eine wunderschöne alte Kirsche blüht. Als ich den Ort hinter mir lasse, führt der gepflasterte Weg ins Grüne hinaus Richtung Lichtenau.
Die Festungsanlage Lichtenau geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück. 1406 kaufte Nürnberg die Burg und den Ort Lichtenau von Friedrich II. von Heideck. Durch die taktische Lage des Ortes als Vorposten der Reichsstadt Nürnberg kam es in der Geschichte häufig zu Spannungen und zu Zerstörungen während kriegerischer Auseinandersetzungen.
Leider war der Zugang zum Außenbereich während meiner Wanderung nicht möglich. Generell können Führungen aber nach Vereinbarung gebucht werden.
Über den Marktplatz verlasse ich den Ort Lichtenau und wandere weiter auf dem Lichtenauer Weg. Der Weg wird zu einem schmalen Pfad und führt nun leicht bergauf. Im weiteren Verlauf quere ich den Golfplatz Weickershof. Die kurzgeschnittenen, grünen Wiesen des Golfplatzes sind ein enormer Kontrast zum naturnahen Pfad der letzten Meter. Als ich den Golfplatz hinter mir lasse, entdecke ich auf einer Weide drei neugierige Hochlandrinder. Die drei sind wirklich vorwitzig, nähern sich dem Elektrozaun bis aufs Äußerste und lassen sich sogar kurz streicheln. Ich und Kühe – ihr wisst ja Bescheid 🙂
Der Pfad ist mittlerweile wieder zu einem gepflasterten Weg geworden und führt nun durch Felder und Wiesen. Der Lichtenauer Weg hält nun nochmal einen kurzen Anstieg bereit, bis ich dann über einen Wiesenweg wieder hinab Richtung Steinbach wandere.
Durch einen Fussgängertunnel gelange ich ins Silberbachtal. Die Infotafel am Wegesrand informiert über den Hochwasserschutz für die Orte an der fränkischen Rezat. Ist das Tal trocken und nicht geflutet, kann man hier eine kleine Rast einlegen und den Blick in die Natur genießen.
Jetzt wird der Weg besonders schön. Hohe Nadelbäume säumen meinen Weg, der Boden rechts und links ist mit Moos bedeckt und es duftet wunderbar nach frischem Holz. Im Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr und bleibe überrascht stehen. Direkt vor meinen Füßen hat es sich eine braune Kröte gemütlich gemacht. Schon die zweite tierische Begegnung heute.
Ich wandere vorbei an einigen Karpfenweihern und biege dann auf einen breiten Waldweg ab, der mich, immer geradeaus verlaufend, direkt an die Stadtgrenze nach Ansbach bringt.
Über einen Seiteneingang betrete ich den Ansbacher Hofgarten und entdecke umgehend den roten Pavillon. Ich stelle mich genau mittig unter das Dach des Pavvillons und habe einen schönen Blick auf vor mir liegende Baumallee. Weiter spaziere ich nun genüsslich zur Orangerie und bestaune die frühlingshafte Bepflanzung und das wunderschöne, schlossähnliche Gebäude.
Die Orangerie wurde Anfang des 18. Jahrhunderts in Anlehnung an französische Vorbilder von Carl Friedrich von Zocha erbaut. Die Nordseite den Kolonnaden des Louvre und die Südseite dem Grand Trianon in Versailles nachempfunden. Aktuell beherbergt die Orangerie ein Café und Restaurant und fungiert darüber hinaus als Konzert- und Tagungsstätte.
Fazit
Generell bin ich bei solchen stadtnahen Touren erst einmal skeptisch, aber dieses Mal bin ich wirklich positiv überrascht worden. Der VGN-Freizeit-Tipp „Zu Festungsmauern und Residenzschlössern“ ist eine super abwechslungsreiche Tour. Eher urbanen Routen folgend, aber immer wieder mit schönen, naturnahen Wegen durch die grüne Natur. Besonders jetzt, wo alles beginnt zu blühen. Wie eingangs schon gesagt, war es für mich ein perfect Match aus Stadt, Kultur und Natur.
Strecke 17,9 Km – 180 HM
Start: Bahnhof Sachsen bei Ansbach
Ende: Bahnhof Ansbach
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Zu Festungsmauern und Residenzschlössern – VGN-Freizeit-Tipp“ oder im VGN Infoflyer