Grüne Wiesen, schroffe Felsen, schattige Waldwege und blühende Felder. Diese Landschaft beschreibt die abwechslungsreiche Natur auf dem knapp 200 Kilometer langen Altmühltal-Panoramaweg sehr gut. Die gesamte Strecke führt von Gunzenhausen bis nach Kelheim immer an der Altmühl entlang. Unterwegs erwarten Dich historische Städte, Burgen und Schlösser sowie ganz viel Natur. Der Altmühltal-Panoramaweg gehört zu den Top Trails of Germany, sprich einem der besten Wanderwege Deutschlands.
Generell ist der Altmühltal-Panoramaweg ein Weitwanderweg. Aufgrund der sehr guten Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist er aber auch prima in Wochenendetappen zu erwandern.
So habe ich es nämlich gemacht und bin den Altmühltal-Panoramaweg an insgesamt drei (verlängerten) Wochenenden gewandert. Die klassische Reihenfolge der Etappen habe ich dabei nicht eingehalten.
Hier die Gesamtstrecken meiner drei Wochenenden auf dem Altmühltal-Panoramaweg:
Strecke: Gunzenhausen – Papenheim
- Gunzenhausen – Spielberg
- Spielberg – Treuchtlingen
- Treuchtlingen – Pappenheim
Strecke: Gungolding – Kehlheim
- Gungolding – Unteremmendorf
- Unteremmendorf – Dietfurt
- Dietfurt – Riedenburg
- Riedenburg – Kehlheim
Strecke: Gungolding – Pappenheim
- Gungolding – Eichstätt
- Eichstätt – Dollnstein
- Dollnstein – Pappenheim
Alle Etappen habe ich in Komoot als Collection Altmühltal-Panoramaweg zusammengefasst.
Planung und Vorbereitung der Fernwanderung
Bei der Planung Deiner Wanderung ist die Seite des Naturpark Altmühltal sehr hilfreich. Hier erhälst Du einen Überblick über den gesamten Altmühltal-Panoramaweg sowie Infos zu den einzelnen Etappen, Übernachtungsmöglichkeiten und der Anreise. Bei detaillierten Fragen kannst Du das Team des Naturpark Altmühltal sogar direkt kontaktieren.
Oft werde ich gefragt, wie fit man für eine Weitwanderung sein muss. Das ist grundsätzlich natürlich sehr individuell. Ich selbst habe den Altmühltal-Panoramaweg zur Vorbereitung auf unsere Alpenüberquerung genutzt und war es daher gewohnt längere Strecken mit entsprechenden Höhenmetern zu wandern.
Wie auf jeder Wanderung gilt auch für eine Weitwanderung:
- genügend Zeit einplanen
- ausreichend über die einzelnen Etappen informieren
- die Strecke wenn nötig deiner Kondition entsprechend anpassen
Und solltest Du Dich wirklich einmal überschätzen, gibt es vielleicht eine Möglichkeit abzukürzen oder mit den Öffis oder auch mit einem Taxi die geplante Etappe zu beenden. Was ich sagen möchte, meist findet sich immer ein Weg, ans Ziel zu gelangen.
Anreise ins Altmühltal
Durch die zentrale Lage zwischen Nürnberg, München, Regensburg und Augsburg ist das Altmühltal sehr gut zu erreichen. Egal ob mit dem Auto oder der Bahn, die Anreise ist problemlos möglich.
Wer wie ich mit den Öffis anreisen möchte, für den gibt es hier eine hilfreiche Übersicht mit Haltestellen.
Was ich selbst nicht wußte: Das Altmühltal gehört größtenteils zum Gebiet des VGN. Für die Orte außerhalb des Tarifgebietes des VGN könnt ihr das Bayernticket nutzen. Das ist besonders interessant, wenn ihr als kleine Gruppe unterwegs seid.
Hinweis: Ich beschreibe die Etappen so wie ich tatsächlich gegangen bin. Das heißt: Nicht in chronologischer Reihenfolge und manchmal auch entgegengesetzt der üblichen Gehrichtung.
1. Etappe – Von Gunzenhausen nach Spielberg auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Heute geht es endlich los! Start ist am Bahnhof in Gunzenhausen. Ich schlendere durch das idyllische Örtchen und muss aufpassen, dass ich nicht an jeder Ecke zum Fotografieren stehen bleibe. Die bunten Regenschirme haben es mir besonders angetan – ein absolut tolles Fotomotiv!
Als ich Gunzenhausen verlasse, wandere ich über Feldwege und Wiesen. Die Etappe ist heute mit 12 km nicht sonderlich lang und eignet sich daher sehr gut für den Anreisetag.
Es ist immer ein leichtes Auf und ab. Der Weg führt bis Spielberg fast immer am Waldrand entlang. Bei den heißen Temperaturen heute eine Wohltat! Schon lange vor meiner Ankunft habe ich die Burg Spielberg im Blick. Die Burg thront auf einem Ausläufer des Hahnenkamm und von oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf die umliegende Landschaft. Der etwas steilere Anstieg lohnt sich in jedem Fall. Gerade auch zum Sonnenuntergang ist der Ausblick sehr zu empfehlen.
Meine heutige Unterkunft ist der Gasthof Gentner mit super herzlichen Gastgebern und einem urgemütlichen Zimmer. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.
Gasthof Gentner
Strecke: 12,8 km – 220 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal Panoramaweg – Von Gunzenhausen nach Spielberg
2. Etappe – Von Spielberg nach Treuchtlingen auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Heute steht mit 30 km die längste Etappe des Altmühltal-Panoramaweges an. Daher bin ich früh auf den Beinen, um bei noch angenehmen Temperaturen etwas Strecke zu machen. Zunächst geht es wieder Richtung Burg die Straße hinauf. Kurz nachdem ich Spielberg verlassen habe, biege ich in den Wald ein. Ich liebe diese Ruhe am frühen morgen. Sobald sich die Bäume lichten, habe ich nochmal einen echt schönen Blick auf die Burg und den Ort.
Nach ca. 5 km erreiche ich den Gelben Berg. Das 628 Meter hohe Plateau gehört ebenfalls zum Hahnenkamm und von oben genieße ich die herrliche Weitsicht. Der Blick reicht über die Gunzenhausener Ebene, das Fränkische Seenland und das Weißenburger Land.
Weiter geht es nun am Waldrand entlang und weil ich die umliegende Natur so sehr genieße, verlaufe ich mich tatsächlich das erste Mal auf dem sonst wirklich sehr gut ausgeschildertem Altmühltal-Panoramaweg. Die Abzweigung ist tatsächlich durch ein paar Äste etwas versteckt. Nachdem ich umgekehrt bin, treffe ich auf eine andere Wandererin, die ebenfalls die Abzweigung übersehen hat. Wir sind schnell wieder auf dem richtigen Weg und bewältigen die nächsten Höhenmeter. Ein Stück laufen wir gemeinsam und es ist schön sich einfach mal auszutauschen. Da unser Wanderrhythmus aber nicht dauerhaft zusammenpasst, verabschieden wir uns nach einiger Zeit wieder. Auch das gehört zum Weitwandern.
Bei Wolfsbrunn besichtige ich die Steinerne Rinne. Ein Naturphänomen, welches ich tatsächlich erst hier in Bayern kennengelernt habe. Auf einer Länge von 128 Metern läuft auf einem bis zu 160 cm hohen Damm aus Kalktuff Wasser aus der Quelle ins Tal. Die Steinerne Rinne wächst jährlich um mehrere Zentimeter: Das rasch dahinplätschernde Wasser kommt mit Luft in Berührung und so wird Kalk ausgefällt, aus dem die Rinne besteht.
Der Weg führt im weiteren Verlauf meist über breite Feldwege. Ich lasse die Orte Grossholz und Auernheim hinter mir. Nach ca. 20 km gibt es auch keinen nennenswerten Steigungen mehr, worüber ich mittlerweile sehr dankbar bin. Ich nähere mich Treuchtlingen. Fast 31 km waren das heute – wahnsinn! Ich bin stolz auf meine Leistung und freue mich über das kalte Radler im Biergarten.
Stadthof Treuchtlingen
Strecke: 30,8 km – 570 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal Panoramaweg – Von Spielberg nach Treuchtlingen
3. Etappe – Von Treuchtlingen nach Pappenheim auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Nach dem Aufstehen merke ich die lange Etappe von gestern in meinen Beinen. Die Vorfreude auf die heutige Etappe nach Pappenheim überwiegt jedoch. Und einmal wieder im Tritt, sind die schweren Beine schnell vergessen.
Bevor ich Treuchtlingen verlasse, schaue ich mir noch kurz die Innenstadt sowie das Stadtschloss an. Auch heute fällt mir wieder auf, wie sehr ich es mag, dass am frühen Morgen kaum Menschen unterwegs sind.
Nachdem ich Treuchtlingen verlassen habe, geht es erneut über Feld- und Wiesenwege bis nach ca. 4 km der erste steile Anstieg auf mich wartet. Die in den Weg eingelassenen Stufen bringen mich ganz schön ins Schwitzen. Oben angekommen mache ich erstmal eine kleine Pause und genieße die Weitsicht.
Der Weg führt nun im weiteren Verlauf hauptsächlich über schattige, ebene Waldwege. Kurz vor Papenheim geht es dann über einen schmalen Pfad hinab in den Ort. Immer wieder habe ich einen tollen Ausblick auf die Burg Pappenheim – dem heutigen Etappenziel.
Wenn Du noch Zeit hast, dann lohnt sich die Besichtigung der Burg oder die Einkehr in einem der vielen Cafés und Restaurants in Pappenheim. Ich wanderte direkt weiter zum Bahnhof, da ich von hier zurück nach Hause fahre.
keine Unterkunft, da Heimfahrt ab Pappenheim Bhf
Strecke: 10,7 km – 200 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal Panoramaweg – Von Treuchtlingen nach Pappenheim
4. Etappe – Von Gungolding nach Unteremmendorf auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Für die nächsten 4 Etappen habe ich mir ein verlängertes Wochenende ausgesucht. Von Nürnberg geht es mit der Bahn bis nach Kinding und von dort mit einen persönlichen Transfer nach Gungolding, wo die heutige Etappe startet.
Kurz nach dem Start geht es bergauf in die Gungoldinger Wachholderheide. Unheimlich schön! Das ca. 70 Hektar große Naturschutzgebiet ist Lebensraum für zahlreiche geschützte und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.
Mein Tipp: Bei höheren Temperaturen ist es in der Heide sehr heiß und Schatten gibt es wenig. Daher unbedingt früh starten oder für einen entsprechenden Sonnenschutz sorgen.
Auf naturnahen Wegen wandere ich Richtung Arnsberg. Schon von weitem fällt mein Blick auf das gleichnamige Schloss, das hoch oben auf einem Felsen thront. Auch für mich geht es jetzt hoch hinaus. Mich erwartet die Arnsberger Leite.
Hier möchte ich mir Zeit für einige Fotos nehmen, denn der Ausblick und die Natur sollen dort oben sehr besonders sein. Aus den steilen Hangflächen ragen imposante Dolomitfelsen empor. Dazwischen gedeihen Wacholderbüsche und lichter Wald. Das Besondere: Hier wachsen Pflanzen, die sonst hauptsächlich im Südosten Europas oder südlich der Alpen beheimatet sind.
Auch, wenn es schwer fällt, irgendwann muss ich mich von diesem schönen Fleckchen losreißen. Schließlich sind es bis zum heutigen Etappenziel noch einige Kilometer. Es ist wieder sehr warm, daher freue ich mich in Kinding über eine eiskalte Cola. Glück pur sage ich Euch!
Mit neuer Energie wandere ich den letzten Abschnitt bis nach Unteremmendorf, wo ich heute übernachte. Das Essen im Landgasthof Wagner ist super lecker und genau das, was ich nach der heutigen Wanderung brauche.
Landgasthof Wagner
Strecke: 22,6 km – 580 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal-Panoramaweg – Von Gungolding nach Unteremmendorf
5. Etappe – Von Unteremmendorf nach Dietfurt auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Leider sieht das Wetter heute eher bescheiden aus, so dass das erste Mal meine Regenjacke zum Einsatz kommt. Und auch die Kamera sieht die meiste Zeit eher das Innere vom Rucksack.
Von Unteremmendorf starte ich schnellen Schrittes Richtung Beilngries, welches ich im weiteren Verlauf des Weges quasi umlaufe. Bereits oberhalb von Hirschberg hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt. Nördlich von Beilngries geht es dann hinauf auf den Arzberg. Erneut mit schöner Aussicht.
Laut Wegbeschreibung soll rechter Hand nun der Steinbruch sichtbar werden. Leider ist hier aber aus Sicherheitsgründen der Weg gesperrt. Ich wandere also schnurstracks nach Dietfurt und beziehe mein Zimmer im Gasthof Meier, der sehr idyllisch am Ufer des Main-Donau-Kanals liegt.
Draußen regnet es sich ein. Ich kuschele mich derweil für einen Nachmittagsschlaf in das gemütliche und warme Bett. Auch das ist Weitwandern 🙂
Gasthof Meier
Strecke: 23,2 km – 390 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltalpanoramaweg – Von Unteremmendorf nach Dietfurt
6. Etappe – Von Dietfurt bis Riedenburg auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Die Sonne scheint heute wieder! Ich starte ausgeschlafen und gut gelaunt auf die heutige Etappe. Zunächst folgt der Weg dem Ufer des Main-Donau-Kanals. Über den Rosskopfsteig geht es dann hinauf auf den gleichnamigen Gipfel. Ein unheimlich schöner Steig, der sich durch bewaldet Hänge Richtung Gipfel schlängelt. Oben angekommen hast Du vom Rosskopf einen wirklich tollen Blick ins Tal. Ich setze mich in den Schatten unter einen der Bäume und nutze diesen schönen Ort für eine Pause. Einfach mal den Moment genießen.
Nach dieser fantastischen Aussicht geht es auf einer Art Plateau weiter über Magerrasenflächen und wunderschöne Landschaft, bevor der Altmühltal-Panoramaweg dann zurück ins Tal führt.
Für kurze Zeit wandere ich nun erneut am Kanal entlang, bevor der Weg nach Obereggersberg ansteigt. Das Schloss Eggersberg an sich finde ich nicht besonders sehenswert, aber der dazugehörige Weiße Park ist wirklich einen Besuch wert.
Die kommenden 4 km führen wieder am Main-Donau-Kanal entlang. In Gundlfing wechsle ich die Uferseite und sehe bereits von Weitem, welcher Anstieg mir bevorsteht. Uff, das wird nochmal anstrengend auf den letzten Kilometern. Was ich noch nicht weiß: Es wird sich lohnen!
Die Sonne prallt auf den schmalen Steig, so dass ich tatsächlich ein paar Pausen einlegen muss, bevor ich das Hinweisschild zum Falkenhorst erreiche. Das Wetter schafft mich und überlege, ob sich der Umweg und die zusätzlichen, wenn auch nicht viele, Höhenmeter überhaupt lohnen. JAAAA! Das tun sie, denn vom Falkenhorst hast Du einen gigantischen Ausblick auf die Fluss-Schleife der Altmühl.
Glücklich über die mega Aussicht bewältige ich die restlichen Höhenmeter. Als ich den Teufelsfelsen erreiche, habe ich gleichzeitig den höchsten Punkt der heutigen Etappe erreicht. Der Fels ragt als steile Felsnase über dem Altmühltal empor und schon wieder bietet sich mir eine fantastische Aussicht. Das war alle Mühe wert! Wie eigentlich immer beim Wandern 🙂
Über saftig grüne Wiesenwege geht es weiter über den Dieterzhofener Berg. Der Weg bleibt flach und führt weiter Richtung Riedenburg. Der heutige Zielort überrascht mich ebenfalls nochmal. Unheimlich schön und idyllisch an der Altmühl gelegen.
Als kleine Belohnung gönne ich mir nach der Ankunft ein Eis und beobachte von meinem schattigen Plätzchen das Treiben auf dem Marktplatz. Hier gefällt es mir!
Den Abend lasse ich bei regionalem Bier und leckerem Essen im Biergarten des Hotel Schwans ausklingen. Eine Unterkunft, wo wirklich alles gepasst hat.
Hotel Schwan
Strecke: 25,7 km – 530 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal Panoramaweg – Von Dietfurt nach Riedenburg
7. Etappe – Von Riedenburg nach Kelheim auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Gut gestärkt, nach einem leckeren Frühstück im Hotel Schwan, verlasse ich Riedenburg. Schon nach 4 km erwartet mich das erste Highlight der heutigen Etappe: Das Naturschutzgebiet Klamm. Die Klamm ist ein felsiger Bergkamm, der hoch über der Altmühl verläuft. Über steinerne Stufen, kleine Brücken und entlang an Drahtseilgeländern führt der Altmühltal-Panoramaweg mitten durch die Klamm. Höhepunkt ist der Aussichtssfels mit einem genialen Blick auf die Burg Prunn auf der gegenüberliegenden Uferseite.
Zurück an der Altmühl bietet sich mir erneut ein idyllischer Blick auf die Burg Prunn, welche übrigens eine der besterhaltensten Ritterburgen in Bayern ist. Der Panoramaweg führt nun im weiteren Verlauf hinauf zur Burg, von wo Du erneut einen schönen Weitblick hast.
Bergab geht es danach durch schattige Wälder. Ich erreiche den Ort Essing. Normalerweise führt der Altmühltal-Panoramaweg nun über den Tatzelwurm, eine lange, geschwungene Holzbrücke. Da ich jedoch gerne Einkehren möchte, folge ich dem Main-Donau-Kanal und biege dann links über die Brücke nach Essing ein.
Im Brauereigasthof Schneider sichere ich mir einen schattigen Platz auf der Terrasse direkt am Wasser.
Um nach der Einkehr wieder auf den Altmühltal-Panoramaweg zu gelangen, gehe ich zum Ortsausgang von Essing und quere die Brücke. Schon folge wieder der offiziellen Route. Entspannt wandere ich am Ufer der Altmühl entlang, bevor der Weg steil ansteigt und ich den alten Keltenwall erreiche. Eine gefühlte Ewigkeit führt dieser mehrere Kilometer durch den Wald.
Endlich erreiche ich den Aussichtspunkt, auf den ich mich schon ganz besonders freue. Der Ausblick auf das Kloster Weltenburg.
Die umliegenden Bäume spenden Schatten, so dass ich die Gelegenheit für eine kurze Pause nutze. Es weht ein lauer Wind, die Vögel zwitschern und ich freue mich einfach gerade genau hier zu sein.
Die letzten 4 km der heutigen Etappe laufe ich direkt an der Donau entlang. Immer wieder ragen große Felsen zwischen den Bäumen hervor. Typisch für das Altmühltal und immer wieder sehr beeindruckend.
Normalerweise endet der Altmühltal-Panoramaweg in Kelheim. Für mich ist es zwar das Ende des verlängerten Wanderwochenendes. Die letzten 3 Etappen stehen jedoch noch aus und werden an einem der nächsten Wochenenden gewandert.
Der Bus bringt mich von Kelheim zum Bahnhof Saal an der Donau, von wo ich dann die Heimreise nach Nürnberg antrete.
keine Übernachtung, da Heimreise ab Kelheim über BHF Saal an der Donau
Strecke: 24,3 km – 490 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal Panoramaweg – Von Riedenburg nach Kelheim
8. Etappe – Von Gungolding nach Eichstätt auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Das letzte Wanderwochenende steht bevor. Wie schon auf Etappe 4 nehme ich von Nürnberg den Zug bis nach Kinding. Von dort habe ich erneut einen kurzen Transfer nach Gungolding.
Ziemlich idyllisch schlängelt sich ein kleiner Pfad am Fuße der Wiesenhänge entlang. Unterwegs begegne ich sogar einem Schäfer mit seiner Herde. Laut blöckend werde ich zur Kenntnis genommen, bevor die flauschigen Tiere an mir vorbei ziehen.
Der Weg geht heute sehr naturnah weiter. Immer wieder mal auf, mal ab. Nicht außergewöhnlich, aber trotzdem irgendwie schön und entschleunigend.
Mit dem barocken Stadtbild und der charmante Stadtkern ist das Städtchen Eichstätt sicherlich das Highlight dieser Etappe. Ich kann Dir nur empfehlen Dich ein wenig durch die Straßen von Eichstätt treiben zu lassen. Mir hat es dort so richtig gut gefallen.
Ganz besonders ist auch meine heutige Unterkunft. Ich werde nämlich im Kloster übernachten. Das Zimmer im Gästehaus ist hell und hat eine tolle Aussicht auf Eichstätt. Zudem sind die Ordensschwestern sehr herzlich und gastfreundlich.
Gästehaus Kloster St. Walburg
Strecke: 20,7 km – 440 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal Panoramaweg – Von Gungolding nach Eichstätt
9. Etappe – Von Eichstätt nach Dollnstein auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Direkt zu Anfang der heutigen Etappe erwartet mich der Anstieg über den Neuen Weg, der mich hinaus aus Eichstätt führt. Die weitere Strecke verläuft dann über den Altstädter Höhenweg. Immer wieder gibt es fantastische Weitblicke. Ziemlich häufig bleibe ich daher stehen, weil sich mir so viele interessante Fotomotive bieten. Sei es der Blick zurück auf Eichstätt oder auf die Willibaldsburg. Zum Glück ist die heutige Etappe nicht so lang und ich muss mich nicht beeilen. So kann ich die Umgebung ausgiebig genießen.
Nach ca. 4 km folgt ein wirklich steiler Anstieg mit teilweise bis zu 20 % Steigung. Das bringt mich ziemlich ins Schwitzen. Der Gedanke daran, dass dies aber der letzte Anstieg für heute ist, motiviert mich durchzuhalten.
Nach dem Anstieg wandere ich am Besuchersteinbruch und vielen Pferdekoppeln vorbei, bis ich die lange Bank erreiche. Die bestimmt 10 Meter langen Baumstämme laden zum Verweilen ein und bei herrlicher Aussicht, mache ich hier eine Pause und genieße meine Brotzeit.
Aus dem Tal steigt eine junge Kanadierin auf und lässt sich sichtlich geschafft neben mir auf die Bank fallen. Wir kommen ins Gespräch und sie fragt mich, was sie am Ende ihrer Reise durch Bayern in Nürnberg unbedingt essen solle. Ich empfehle ihr „Drei im Weggla“ und wir beide lachen sehr, als sie versucht dies auszusprechen und anschließend in ihrem Handy zu notieren.
Durch Wachholderheiden und vorbei an Kalksteinfelsen wandere ich anschließend erneut auf schmalen Pfaden Richtung Dollnstein. Ein flacher und sehr schöner Wegabschnitt.
Gasthof Zum Kirchenschmied
Strecke: 15,0 km – 350 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unterAltmühltal Panoramaweg – Von Eichstädt nach Dollnstein
10. Etappe – Von Dollnstein nach Pappenheim auf dem Altmühltal-Panoramaweg
Von Dollnstein führt der Weg heute zunächst bis Hagenacker immer an den Bahngleisen entlang. Erst danach wird es wieder naturnaher. Nach einem kurzen Anstieg bietet sich ein weiter Ausblick auf das Urdonautal. In Dollnstein flossen nämlich einst Altmühl und Urdonau, die das heutige Altmühltal zwischen Dollnstein und Kelheim schuf, zusammen.
In Altendorf bin ich noch einmal von der Original Route abgewichen, da ich ein Eis auf dem Regio-Laden kaufen wollte. Ich folge in Altdorf also der Altmühltalstrasse und biege dann am Ortsausgang auf den Anstieg zur Burgruine ab.
Für mich persönlich hat sich der Anstieg und die Ruine an sich leider nicht wirklich gelohnt. Aber die zusätzlichen Höhenmeter sind gut fürs Training.
Nach dem Abstieg zurück nach Mörnsheim folgt umgehend der Gegenanstieg auf der gegenüberliegende Seite zur Firma Aestivate. Diese verarbeitet den Solnhofer Kalkstein und den Jurakalkstein zum Beispiel zu Fliesen. Hier führt der Altmühltal-Panoramaweg direkt über das Werksgelände. Kurios und spannend zugleich.
Nachdem ich den das Werksgelände hinter mir gelassen habe, kann ich beim Bergabgehen entspannen. Schon bald kommen die 12 Apostel in Sichtweite. Zwischen den typischen Magerwiesen ragen die bizzaren Kalksteinfelsen hervor. Sie gelten als eine der schönsten Felsformationen im Altmühltal.
Der weitere Weg führt jetzt direkt über die Dolomitfelsen der 12 Apostel. Überall laden Bänke oder auch die Felsen selbst zum Verweilen ein. Ein wirklich sehr schöner Wegabschnitt.
Nach diesem Höhepunkt geht es fast eben über die typischen, schmalen Pfade durch die Wacholderheide weiter bis nach Sollnhofen. Hier hättest Du die Möglichkeit die Etappe abzukürzen und in den Zug zu steigen. Ich hab mich dagegen entschieden und bin den Altmühltal-Panoramaweg weiter bis nach Papenheim gelaufen.
Kurz vor dem Ort Zimmern wird es dann nochmal sportlich. Über einen schmalen Pfad geht es bergauf auf eine Art Höhenweg, der dann um den Ort herum führt. Danach geht es hinab Richtung Papenheim und ehe ich mich versehe, bin ich am Bahnhof.
Meinen Zieleinlauf feiere ich mit einem kalten Spezi von der Tankstelle. Und während ich auf meinen Zug warte lasse ich all die schönen Eindrücke nochmal Revue passieren.
keine Übernachtung, da Heimreise ab Papenheim BHF
Strecke: 23,5 km – 570 HM
Alle Infos und die genaue Route findest Du bei Komoot unter Altmühltal Panoramaweg – Von Dollnstein nach Papenheim
Fazit
Für mich war der Altmühltal-Panoramaweg eine sehr gelungene Mischung aus faszinierender Landschaft imposanten Aussichten und einer sportlicher Herausforderung. Ich war das erste Mal mit komplettem Gepäck unterwegs und war überrascht, welche Auswirkungen das zusätzliche Gewicht gerade bei den Anstiegen für mich macht.
Wie immer, kam im Anschluss auch sehr oft die Frage nach der für mich schönsten Etappe. Und diesmal fäll es mir tatsächlich sehr schwer diese Frage zu beantworten. Es waren so viele tolle Etappen dabei.
Meine Highlights waren definitiv Eichstätt und der Höhenweg am nächsten Morgen Richtung Dollnstein. Die Übernachtungen im Gasthaus Gentner oder auch im Kloster. Die gesamte Strecke von Dietfurt bis Kelheim hat mich beeindruckt, genau so wie die Arnsberger Leite.
Konkret festlegen kann ich mich da wirklich nicht. Insgesamt waren es durchweg tolle Etappen.
Gerade auch die Menschen, die ich unterwegs treffe, machen solche Weitwanderungen aus. Oft sind es flüchtige Begegnungen, die aber enorm herzlich und auch von bleibendem Eindruck sind.
Auch wurde mir mal wieder klar, mit wie wenig ich auskommen kann. Und dass es einfach Glück pur ist, wenn am Abend ein leckeres Essen und ein komfortables Zimmer auf mich wartet. Generell war die Verpflegung auf der gesamten Strecke überhaupt kein Problem. War an die Unterkunft kein Gasthaus angeschlossen, hat sich im gleichen Ort immer etwas leckeres zu Essen gefunden.
Und auch auf dem Altmühltal-Panoramaweg zeigte sich erneut: Weitwandern erdet mich immer wieder. Mein Kopf wird frei von Gedanken und ich bin nach solchen Wandertagen absolut tiefenentspannt.
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Der Artikel entstand mit Unterstützung von Naturpark Altmühltal. Bei der nachhaltigen An-/Abreise wurde ich durch den VGN unterstützt. Herzlichen Dank dafür. Meine dargestellte Meinung wird davon wie immer nicht beeinflusst.