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Bayreuth – Besichtigung Markgräfliches Opernhaus

Opernhaus-Bayreuth

Eines Abends scrolle ich mich mal wieder durch die Sozialen Medien und entdecke einen Aufruf der Instagrammers Nürnberg und der Schlösserverwaltung Bayern zum Instawalk im Markgräflichen Opernhaus von Bayreuth. Die Stadt selbst kenne ich noch nicht und das prunkvolle Instagrambild macht mich direkt neugierig. Ich bemühe Google und erfahre, dass die schöne Altstadt, das Neue  Schloss und das Markgräfliche Opernhaus zu den Hauptsehenswürdigkeiten von Bayreuth zählen. Ich beschließe – da will ich hin!

Der bekannteste Einwohner Bayreuths war sicherlich Richard Wagner, dessen Leben und Musik viele Spuren in der Stadt hinterlassen hat. Unter anderem sind die Richard Wagner Festspiele jeden Sommer ein absoluter Publikumsmagnet.

Blick auf die Fürstenloge

Blick auf die Fürstenloge

 

Eine weitere Persönlichkeit Bayreuths ist Wilhelmine, die Schwester von Friedrich des Großen. Als sie nach Ihrer Hochzeit mit dem bayreuther Erbprinz Friedrich in das Bayreuther Schloss einzog, war sie zunächst enttäuscht. Dies entsprach nämlich so gar nicht dem Prunk und der Schönheit, die sie aus Ihrer Heimat Berlin gewohnt war. So kam es, dass sie großen Einfluss auf die Gestaltung und Architektur der hiesigen Schlösser und Gärten nahm.

Wilhelmine interessierte sich sehr für Kulturelles. Kein Wunder also, dass Sie anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter, das heutige Markgräfliche Opernhaus errichten lies.

 

Für den Bau verpflichtete Sie den führenden Theaterarchitekt Giuseppe Galli Bibiena, der zusammen mit seinem Sohn dieses einzigartige Bauwerk erschuf.

Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist einem italienischem Logentheater nachempfunden. Aus Holz und Leinwand gefertigt wurde die selbsttragende Konstruktion in das Gebäude eingefügt.  In weniger als vier Jahren entstand so bis 1748 ein Meisterwerk barocker Festarchitektur.

In den Jahren 2013-2018 wurde das Opernhaus umfassend restauriert. Barocke Malereien wurden aufgearbeitet, so dass der Zuschauer heute ein ebenso überwältigenden Eindruck beim Betreten des Logenhauses erhält, wie bereits die Besucher in der Zeit von Wilhelmine.

Ich selbst bin absolut geflasht. War ich mir zuvor noch nicht sicher, ob sich der Besuch des Operhauses lohnen würde, so bin ich es jetzt. Das ist der Wahnsinn! Ich sitze im Innenraum und bin mir nicht sicher, wo die Bühne anfängt und wo sie tatsächlich aufhört. Die Malerei des Bühnenbildes erzeugt eine beeindruckende Raumtiefe. Fast wie eine optische Täuschung. Wirklich faszinierend!

 

Gegenüber der Bühne befindet sich die Fürstenloge. Das auffallende Figurenensemble dient der Verherrlichung der Dynastie Hohenzollern sowie der Bauherren  Markgraf Friedrich und Markgräfin Wilhelmine. Aber nicht nur an der Fürstenloge sind solche Zeichen der Verherrlichung zu finden. Im ganzen Saal entdeckt man sie bei genauerem Hinschauen.

Aber auch das Treppenhaus und die Fluren können sich sehen lassen. Feinstes Holz und sehr hell und freundlich gestaltet. Es ist also nicht verwunderlich, dass das Treppenhaus ebenfalls ein sehr begehrtes Fotomotiv an diesem Tag ist.

Wir erfahren, dass das Markgräfliche Opernhaus das besterhaltenste, freistehende Hoftheater aus der Barockzeit ist. Es wurde nach dem Vorbild der Opern in Wien und Dresden errichtet. Als einzigartiges Bauwerk des 18. Jahrhunderts wurde das Operhaus 2012 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen.

Von November bis April finden im Markgräflichen Opernhaus keine Großveranstaltungen statt. Warum? Um das empfindliche Holz und die restaurierten Malereien vor Feuchtigkeit und somit vor dem Verfall zu schützen.

Von mir gibt es für das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth eine klare Empfehlung. Der Besuch lohnt sich, egal ob Opernfan oder nicht!

Wer intensiv in die Geschichte und die Restaurierung des Opernhauses eintauchen möchte, für den ist vielleicht der Sammelband „Vorhang auf!“ etwas. In ihm werden spannende und neue Erkenntnisse zur Geschichte des Markgräflichen Opernhauses Bayreuth veröffentlicht.

 

Markgräfliches Opernhaus
Opernstraße 14, 95444 Bayreuth
Tel.: 0921 7596922. Fax: 0921 7596932

Öffnungszeiten:
April bis September: täglich von 9 – 18 Uhr
Oktober bis März: täglich von 10 – 16 Uhr
geschlossen am 1. Januar, am Faschingsdienstag, am 24., 25. und 31. Dezember

Preise nach der Wiedereröffnung 2018: 8 € für Erwachsene, 7 € pro Person für Gruppen

Weitere Infos: Bayrische Schlösserverwaltung 

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