Franken, Wandern
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Drei schöne Wanderungen rund um Erlangen

W E R B U N G – Meine persönlichen Eindrücke der VGN Freizeittipps

 

Die Fränkische Schweiz mit ihren kleinen Ortschaften ist als Paradies für Wanderer weit bekannt. Aber auch nördlich von Bamberg gibt es schöne Möglichkeiten für ausgiebige Wanderungen. Ich gebe ich Euch heute drei Empfehlungen für Wanderungen in der näheren Umgebung von Erlangen. Da in Franken der kulinarische Genuss nie zu kurz kommt, ist es besonders praktisch, dass alle Wanderungen mit den Öffis des VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg) erreichbar sind.

Wandern durchs Klumpertal und Püttlachtal nach Pottenstein

Wir wandern heute in der Fränkischen Schweiz. Laut der Wanderinfo des VGN erwarten uns heute romantische Täler, schroffe Felsen und alte Mühlen. Das Klumpertal und das Püttlachtal sind mir noch kein Begriff, aber ich freue mich darauf wieder ein paar neue Ecken in Franken zu entdecken.

Mit dem Bus in Wannberg angekommen geht es kurz an der Hauptstraße entlang, bevor wir auf einen Forstweg abbiegen. Schon nach kurzer Zeit laufen wir auf einem schattigen Waldweg und die Geräusche der Straße verstummen.

Nach ca. 3 km erreichen wir den Beginn des Jägersteiges. Der Weg ist wurzelig und uneben. Es geht seicht auf und ab und die Umgebung ändert sich immer wieder. So empfinde ich den Steig als herrlich kurzweilig und abwechslungsreich. Säumen anfangs hohe Bäume den Weg, entdecke ich nach kurzer Zeit die ersten Felsformationen und duftende Blumen.  Manch einer bezeichnet den Jägersteig auch als schönsten Trail der Fränkischen Schweiz.

Das Klumpertal ist ein Trockental. Das heißt, es existiert ein durch ein Gewässer geschaffenes Bachbett, aber es gibt kein Fließgewässer mehr. Lediglich nach starken Regenfällen und zur Schneeschmelze fließt noch etwas Wasser durch das Klumpertal.

Bevor es bergab geht, genieße ich bereits einen ersten Blick ins Tal und auf die Quelle. Ich bin schon jetzt begeistert, wie schön es hier ist!

Vorbei an hohen Felsen und vielen Wildblumen geht es hinab zu Quelle. Rechts und links vom Weg sind kleine Weiher und Teiche. Die Frosche quaken, die Enten schnattern und ich genieße einfach nur diese herrliche Idylle.

 

An einem der Weiher entdecke ich an einem Baum den roten Kaugummiautomat. Nicht weit von hier muss einst die Klumpermühle gestanden haben. „Klumpern“ ist übrigens fränkisch und bedeutet regelmäßiges Schlagen. So erklärt sich für mich nun auch der Name der ehemaligen Mühle. Im Jahr 1926 war der Mühlenbetrieb unrentabel geworden und wurde eingestellt, 1965 waren die Gebäude so baufällig, dass sie abgebrochen werden mussten. Eine Infotafel mit alten Fotos und der Urkunde erinnern heute an die alte Mühle.

Bewohnt und noch gut in Schuss ist die Mittelmühle, die wir kurze Zeit später passieren. Eingefasst in grüne Wiesen und der steinernen Wasserrinne, ist sie ein beliebtes Fotomotiv.

Erneut wird der Weg jetzt von steilen, bemoosten Felsen begrenzt. Absolut faszinierend, was die Natur hier erschaffen hat.

Ganz unerwartet entdecken wir in Schüttersmühle den kleinen Kiosk. Da die Temperaturen erneut sehr sommerlich sind, gönnen wir uns hier ein leckeres Eis.

In Schüttersmühle geht es nun kurz an der Hauptstraße entlang, bevor nach der Bushaltestelle ein schmaler Pfad abzweigt. Ich habe den Eingang zum Pfad etwas suchen müssen, da er von Ästen gut verdeckt wurde. Wir steigen den felsigen und teils steilen Pfad hinauf und folgen ihm bis nach Elbersberg. Wer genau hinschaut sieht bereits das nächste Ziel – die Himmelsleiter. Zunächst führt der Weg hinunter in eine Senke, um dann auf der anderen Seite wieder anzusteigen.

Auch wenn der Aufstieg auf die Himmelsleiter etwas Schwindelfreiheit erfordert, lohnt sich die Mühe für die schöne Weitsicht.

Auf den letzten Metern wird es nun nochmal mystisch. Über einen schattigen Waldweg geht es am Waldtempel vorbei. Mit den hohen, dicht belaubten Bäumen wirkt die Felsformation absolut beeindruckend und mächtig. Man sagt, er habe bereits in heidnischer Zeit als magischer Ort für kultische Zwecke gedient.

 

Über steile Stufen, die teils mit einem dicken Tau zum Festhalten gesichert sind steigen wir nun ab ins Püttlachtal und erreichen Pottenstein. Wir haben noch nicht genug, so dass wir den steilen Anstieg zum Bergwachtkreuz auf uns nehmen. Es ist mittlerweile richtig warm und der Weg verläuft in der prallen Sonne. Aber oben angekommen entschädigt der gigantische Blick auf Pottenstein und die Burg für alles. Was für eine abwechslungsreiche und schöne Wanderung!

Infos zur Wanderung

Startpunkt: Bushaltestelle Wannberg Ort

Ende: Bushaltestelle Pottenstein B470

Strecke: 14,3 km // 200 HM

Einkehrmöglichkeit: Kiosk Klumpertal in Schüttersmühle , sowie diverse Möglichkeiten in Pottenstein

Weitere Infos findest Du bei Komoot  oder im VGN Infoflyer 

 

Von Hallstadt nach Breitengüßbach

Wandern in Bamberg? Das war so mit die erste Reaktion, als ich die Wanderung bei den VGN-Freizeittipps entdeckt habe. Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich es nicht ausprobieren würde.

In Hallstadt bei Bamberg angekommen laufen wir zunächst durch den Ort. Es ist noch früh und es herrscht eine angenehme Ruhe. Über einen Wiesenpfad führt uns die Strecke am Mainschlösschen vorbei. Das Schlösschen diente einst dem Domkapitular Carl Graf von Ostein als Sommerresidenz. Nach seinem Tod, wurde es zunächst vom Domkapitel verwaltet und ist es nun in Privatbesitz.

Wir queren den Main und steigen dann hinauf zum Kreuzberg. Er ist, neben einem in der Rhön und einem bei Hallerndorf, einer  von insgesamt drei Kreuzbergen. Am Kreuz angekommen genießen wir den Weitblick über Bamberg. Die Strecke führt nun weiter bergauf. Über teils steile Stufen erklimmen wir den Kreuzweg hinauf zum Tempel am Kreuzberg. Hier machen wir auf einer der vielen Bänke eine kurze Pause und genießen erneut die ruhige Atmosphäre.

 

Weiter geht´s! Hinab über einen breiten Waldweg laufen wir jetzt immer am Main entlang. Wer hier einen breiten Fluss wie in Frankfurt erwartet, hat weit gefehlt. Eher plätschert der Main hier ganz idyllisch und gemütlich in seinem Flussbett. Wir folgen ihm bis zum Abzweig zur Helenenkapelle. Nach dem kurzen Aufstieg erreichen wir die kleine Ruine. 1791 wird von Heilungen an der Quelle neben der Kapelle berichtet. Seit 1813 fand in der Kapelle kein Gottesdienst mehr statt, sie verfiel. Ich persönlich fand sie nicht sehr spektakulär.

Die Wanderung führt immer weiter am Main entlang und wir erreichen Baunach. Ziemlich genau zur Mittagszeit kommen wir am wunderschönen Marktplatz und hoffen auf eine leckere Einkehr, bzw. ein schmackhaftes Gericht to go. Corona sei dank, werden wir leider enttäuscht und stillen unseren Hunger mit einer improvisierten Brotzeit aus Müsliriegeln und Obst.

Baunach an sich ist wirklich schön. Viele Fachwerkhäuser säumen unseren Weg und der Mühlensteg sowie die Schrepfersmühle sind schöne Fotomotive.

Als wir Baunach verlassen wird es erneut überraschend idyllisch. Über einen Wiesenweg gelangen wir auf den Naturerlebnisweg Baunach. Dieser erläutert auf mehreren Schautafeln die Region und die Besonderheiten der Natur des Oberen Maintals. Viel Grün und einige kleine Seen erschaffen hier eine kleine Oase zum Entspannen.

 

Über die historische Stahlbrücke überqueren wir erneut den Main und wandern vorbei an alten Förderanlagen und Baggerseen. Eine seltsame Mischung, aber auch irgendwie auch schön. Hat einen Flair von Industriekultur, die ich so nur aus dem Ruhrgebiet kenne.

Der Weg führt uns direkt ins Ge­wer­be­ge­biet von Breitengüßbach. Aufgrund der entfallenden Einkehr gönnen wir uns ein kühles Helles an der Tankstelle und spazieren die restliche Strecke durch den Ort bis zum Bahnhof.

Infos zur Wanderung

Startpunkt: Hallstadt Bahnhof

Ende: Bahnhof Breitengüßbach

Strecke: 16,1 km // 200 HM

Einkehrmöglichkeit: diverse Keller (Biergärten), Gasthöfe und Restaurants

Weitere Infos findest Du bei Komoot  oder im VGN Infoflyer 

 

Genusstour zu den Brennereien und Brauereien rund ums Walberla

Walberla und Genuss sind für mich persönlich ja schon mal die perfekte Kombination. Kein Wunder also, dass ich bereits die ganze Woche schon voller Vorfreude auf die Genusstour rund ums Walberla war.

Bereits die Busfahrt zum Wildpark Hundshaupten stimmt uns wunderbar auf den Tag ein. Unser Busfahrer ist zu einem Schwätzchen aufgelegt, grüßt die Menschen in den vielen kleinen Dörfern und wir kommen ganz entspannt am Startpunkt unserer heutigen Wanderung an. Das hat fast etwas von Urlaub.

Zunächst geht es über einen Waldweg am Tiergehege des Wildparks entlang. Der Weg führt uns nach Hundsboden, wo wir nach ca. 3 km am Preusch’n Hof ankommen. Auch wenn es noch früh am Morgen ist, klingeln wir bei der Probierstube. Die Edenbrennerei Erlwein ist bekannt für ihre guten Schnäpse sowie den Charlemanger – einem fränkischen Edelschaumwein. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir werden von Frau Erlwein herzlich empfangen, probieren den ein oder anderen Schnaps, erfahren viel über die Herstellung der Brände und werden am Ende von zwei netten, älteren Herren noch auf ein Glas Charlemanger eingeladen.

 

Beschwingt durch unsere kleine Schnapsprobe machen wir uns auf den Weg Richtung Leutenbach. Auf Feldwegen, über frisch gemähte Wiesen und dann am Waldrand entlang bietet der Weg uns immer wieder eine abwechslungsreiche Kulisse. Ortsspitz passieren wir ohne eine Einkehr bei der Brennerei Peterhof, obwohl uns diese vorab ebenfalls sehr empfohlen wurde. Wir kommen einfach bei der nächsten Wanderung wieder.

Der weitere Weg nach Leutenbach ist erneut durch Wiesen und Wälder geprägt. Mittendrin die St.-Moritz-Kapelle. Ein schönes Bild. Hier biegen wir ab uns es geht hinab zu den Sinterterrassen des Silberbach Wasserfalls.

Kurz bevor wir den Ort Leutenbach erreichen können wir von der Anhöhe aus einen tollen Ausblick auf den Ort erleben. Dann geht es bergab in den Ort und wir kehren im Gasthaus Drummer ein. Der Biergarten ist gut gefüllt, schließlich gibt es hier selbst gebrautes Bier und dafür ist hier in Franken fast jeder zu begeistern. Auch ich freue mich über das kühle Radler, denn bei den sommerlichen Temperaturen schmeckt das wirklich sehr erfrischend.

 

Das letzte Teilstück der Wanderung schlängelt sich weitläufig auf schönen Forstwegen am Fuße des Walberlas entlang bis nach Kirchehrenbach. Wer mag und noch ein paar Höhenmeter machen möchte, der kann alternativ den Weg über das Walberla wählen.

Zum Abschluss der Wanderung kehren wir im Gasthaus – Brennerei Sponsel in Kirchehrenbach ein. Natürlich nicht, ohne auch hier einen des selbst hergestellten Brände zu probieren.

 

Infos zur Wanderung

Startpunkt: Bushaltestelle Wildpark Hundshaupten

Ende: Bahnhof Kirchehrenbach

Strecke: 13 km // 200 HM

Einkehrmöglichkeit: Gasthaus Drummer in Leutenbach, Gasthaus – Brennerei Sponsel in Kirchehrenbach

Weitere Infos findest Du bei Komoot  oder im VGN Infoflyer 

 

Mein Tipp
Suchst Du noch weitere Inspiration? Dann schau Dir unbedingt auch die anderen VGN-Freizeittipps an. Egal, ob Wandern, Radfahren oder Städtetouren – dort ist für jeden etwas dabei! Infos zu Tickets und Fahrtzeiten gibt es dort natürlich auch. 

 

 

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