Auf der heutigen Wanderung im Landkreis Fürth erwarten mich Kultur, Natur und Genuss. Erneut bin ich auf einer der VGN-Bahnsommertouren unterwegs und freue mich auf ein Mikroabenteuer direkt vor der eigenen Haustüre. Auf 15 Kilometern werde ich mehr über Haselnüsse und die Hohenzollern erfahren.
Anreise
Von Nürnberg geht es mit dem Zug, mit kurzem Umstieg in Fürth, nach Cadolzburg. Dort angekommen erwartet unsere Wandergruppe bereits der vorbestellte Anrufsammeltaxi, welches in usnerem Fall heute sogar ein Bus ist.
Solche Verbindungen sind im Fahrplan mit „AST“ gekennzeichnet und verkehren nach Bedarf. Die Fahrt sollte mindestens eine Stunde vorher telefonisch bestellt werden. Die Telefonnumer und alle Infos dazu findet ihr auch immer im Fahrplan. Scheut Euch in keinem Fall davor das AST zu nutzen, es funktioniert wunderbar.
Wanderung von Gonnersdorf nach Rosstal
In Gonnersdorf werden wir bereits von Martin Stiegler, dem Inhaber von FrankenGeNUSS erwartet. Bei Ihm und seinem Team dreht sich alles um die Haselnuss.
Im Hofladen und der benachbarten Genussschmiede finden Haselnussliebhaber und alle, die es noch werden wollen, alles was das Herz begehrt. Was mir besonders gefällt: Es wird sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Qualität gelegt.
Martin Stiegler brennt für das was er tut. Er berichtet mit viel Leidenschaft und Authentizität von der Unternehmensgeschichte und wie er wegen der Haselnuss seinen Wunsch Fußballprofi zu werden, über Bord warf.
Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, den in hauseigenen Haselnuss-Nougat-Aufstrich zu probieren. Und was soll ich sagen: Sooooo lecker!
Nachdem ich mich noch mit Haselnuss-Cantuccini, Haselnussgeist und einem großen Glas des Haselnuss-Nougat-Aufstriches eingedeckt habe, spazieren wir vom Hof zur Haselnussplantage von Familie Stiegler.Hier treffen wir zufällig auch den Vater von Martin Striegler, der uns weitere spannende Facts zur Haselnuss und deren Verarbeitung erzählt.
Wer wissen möchte, wass es zum Beispiel mit den knapp 800 Hühnern auf der Plantage auf sich hat, kommt am Besten selbst einmal hier vorbei.
Über schöne Waldwege geht es weiter zu unserem nächsten Ziel der Cadolzburg. Als wir kurz vor dem Ortseingang Cadolzburg den Wald verlassen, haben wir bereits einen ersten beeindruckenden Blick auf die ehemalige Hohenzollern Burg.
Wir spazieren durch den Ort und betreten dann durch das große Tor den Burghof. Mein Blick fällt unmittelbar auf die Cadolzburg sowie den davor liegenden Burggarten. Neben einer bunten Wildblumenwiese sind dort historische Getreidearten angepflanz, zu denen der Besucher sich die passenden Rezepte mitnehmen kann.
Wer Interesse daran hat wie die Hohenzollern vor mehreren hundert Jahren auf der Burg regiert und gelebt haben, kann die Ausstellung »HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg« besuchen.
Wer wie wir für einen ausgiebigen Besuch keine Zeit hat, für den ist die App des „Hohenzollern-Radweges“ sehr interessant. Auf unserer Wanderung entdecken wir immer wieder QR Codes die auf die App verweisen. Mit einem Scan des QR Codes tauchen wir via „Augmented Reality“ in die Geschichte des Hohenzollern ein.
Die App macht Geschichte wieder lebendig. Sogar mein Interesse als Museums- und Geschichtsmuffel ist geweckt. Daher eine absolute Empfehlung von mir!
Bald wird es zusätzlich zum Hohenzollern Radweg auch den Hohenzollern Wanderweg geben. Die Beschilderung haben wir heute bereits entdeckt.
Bei strahlendem Sonnenschein brechen wir Richtung Ammerndorf auf, wo uns ein leckeres Mittagessen erwarten wird. Während wir Cadolzburg verlassen und über die Felder bei Pleikershof wandern schlägt das Wetter um.
Es beginnt zu stürmen, der Himmel wird grau und die Landschaft wird in eine ganz andere Stimmung gestaucht. Ich denke darüber nach wie sehr das Wetter doch meine Wahrnehmung der Umgebung beeinflusst. Der Wald wirkt nun viel mystischer und geheimnisvoller, als noch ein paar Minuten zuvor bei strahlendem Sonnenschein.
Trockenen Fußes kommen wir in Ammerndorf an und freuen uns auf ein erfrischendes Helles und etwas warmes zu Essen.
Gut gestärkt brechen wir nach dem leckeren Essen zum letzten Teilstück unserer Wanderung auf. Der Himmel wird immer dunkler und kurz bevor wir unser Ziel – Rosstal – erreichen öffnet der Himmel seine Schleusen. Zum Glück sind wir alle vorbereitet. Schnell die Regenjacke übergezogen und den Schirm aufgespannt, denn unser Geschichtsexperte Thomas Liebert hat eine Menge Interessantes über Rosstal und seine Vergangenheit zu berichten.
Zufrieden steige ich nach diesem sehr abwechslungsreichen Tag am Bahnhof Rosstal in den Zug Richtung Erlangen. Die Mischung aus Kultur, Natur und Genuss hat mir sehr gefallen. Zudem bin ich wirklich überrascht, was der Landkreis Fürth an Ausflügen und Naturerlebnissen zu bieten hat. Wiedermal zeigt sich, dass es sich lohnt auch mal nach Abenteuern direkt vor der eigenen Haustüre ausschau zu halten.
Welches Ticket eignet sich für den Ausflug?
Ich empfehle Euch das TagesTicket Plus. Es gilt für einen ganzen Tag und ihr könnt so viele Fahrten im Geltungsbereich machen, wie ihr möchtet. Es gilt für 1-6 Personen, wobei max. zwei davon über 18 Jahre alt sein dürfen. Alternativ kann man jede Person auch durch ein Fahrrad ersetzen.
Kauft ihr das TagesTicket Plus an einem Samstag, ist der Sonntag direkt inklusive. Einen Tag (Wochenende) fahren so oft ihr wollt, mit wem ihr wollt und wohin ihr wollt! Klingt super, finde ich!
Ich werde das Ticket morgen ebenfalls nocheinmal nutzen. Denn dann geht es auf meine erste E-Bike Tour in die Hassberge. Ich bin schon ganz gespannt!
Startpunkt: Bushaltestelle Gonnersdorf
Ende: Bahnhof Rosstal
Einkehrmöglichkeit: Restaurant San Marco, Ammerndorf
Alle Infos findest Du bei Komoot unter Hohenzollern History Walk – VGN Bahnsommer