Saalbach trumpft im Winter, mit dem Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang , dem größten Skigebiet Österreichs. Doch wer glaubt nur im Winter sei hier Action geboten, der hat sich gewaltig getäuscht. Das „Home of Lässig“, wie sich Saalbach selbst bezeichnet, bietet gerade im Sommer eine Vielfalt an Outdoor Action und Spaß.
Im Rahmen der #Storybase2018 habe ich gemeinsam mit 9 anderen kreativen Köpfen Saalbach Hinterglemm erkundet. Jeder konnte sich den Aufenthalt nach seinen eigenen Interessen gestalten und die Abende standen ganz im Zeichen des Networking auf der gemeinsamen Hütte. Unser Domizil in Saalbach war die Unterschied Alm. Schon bei der Ankunft staunten wir über die atemberaubende Aussicht, die wir in 1.300 Meter Höhe auf die umliegenden Gipfel und das Glemmtal hatten.
Die Alm ist Partnerbetrieb der Joker Card, so dass wir alle Gondelbahnen kostenlos nutzen konnten. Die Card kann man übrigens nicht kaufen, sondern sie ist bei der Übernachtung in einem der Partnerbetriebe inkludiert und gilt für die Dauer des Aufenthaltes. Schönes Benefit: Einige Attraktionen können bei Vorlage der Karte kostenlos, oder mit Ermäßigung, genutzt werden.
Fototour zu Sonnenaufgang
Direkt am ersten Morgen klingelt der Wecker um 3.30 Uhr. Gähn, ganz schön früh! Die Neugier auf das Bergpanorama bei Sonnenaufgang erleichtert allerdings ein wenig das frühe Aufstehen. Hans Eder, unser Wanderführer, wartet bereits mit seinen PickUp auf uns. Noch im Dunkeln schlängeln sich unsere Autos den Berg hinauf. Unterwegs müssen wir Pferden und Kühen ausweichen, die sich wahrscheinlich auch wundern, wer hier so früh unterwegs ist. Fast am Gipfel angekommen, stellen wir das Auto ab und gehen die letzten Meter auf die Hochalmspitze zu Fuß.
Ich bemerke, dass ich beim bergauf gehen ungewöhnlich schnell aus der Puste komme. Ob das schon an der Höhe von 1.900 Metern liegt? Vermutlich. Ich verwerfe den Gedanken schnell, denn der Weg ist nicht lang und bevor ich mir weitere Gedanken machen kann, sind wir bereits am Gipfel angekommen.
Wir befinden uns auf einer Art Plateau, so dass ich zunächst schaue, wo ich einen guten Platz zum Fotografieren habe. Leider machen uns die Wolken einen Strich durch die Rechnung. Der Sonnenaufgang wird von Wolken verdeckt sein – schade! Nun ja, beeindruckend ist es trotzdem hier oben zu stehen und einige schöne Fotos konnte ich auch machen. Die Sonnenaufgangswanderung ist übrigens auch in der Joker Card inkludiert.
Wandern rund um Saalbach
Nach einem leckeren Frühstück und einem kleinen Nickerchen, möchte ich das gute Wetter unbedingt noch nutzen und breche zu einer weiteren Wanderung auf. Saalbach ist schließlich bekannt für das große Netz an Wanderwegen mit wunderschönen Aussichten. Ich entscheide mich für eine Runde am Reiterkogel inkl. Gipfelbesteigung und anschließender Almeinkehr. Das Beste: Ich kann direkt von der Unterschied Alm starten. Somit beginnt die Wanderung zwar mit einem knackigen Anstieg zur Reiterkogelbahn, aber das gehört in den Bergan ja bekanntlich dazu.
Der Weg führt mich über Forstwege und Kuhwiesen, durch schattige Wälder und stetig bergauf. Teilweise verfluche ich die steilen Anstiege, aber oben angekommen entschädigt die Aussicht für alle vorangegangenen Strapazen. Ich stehe so oft einfach nur da, sehe den Wolken zu, wie sie langsam an den Gipfeln am Horizont vorbei ziehen oder sich wie ein Decke über die tieferliegenden Hügel legen. Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Himmel verändert. Innerhalb weniger Minuten sind die Wolken verschwunden und der Blick ist frei auf das beeindruckende Bergpanorama. Welch eine Ruhe hier oben. Ich fühle mich frei und bin ganz bei mir. Ein sehr intensiver Moment, der nur mir gehört.
Nachdem ich den Gipfel des Reiterkogel erreicht habe, folgt der Abstieg über Stock und Stein und wie schon am Anfang, quere ich erneut die ein oder andere Kuhweide. Manchmal versperrt mir sogar ein Wiederkäuer unbeabsichtigt den Weg. Mit ein wenig Zuspruch und einem beherzten Händeklatschen, lassen sie mich aber immer problemlos passieren.
Drei Gipfel an einem Tag
Am Abend will das gute Wetter nochmals genutzt werden. Wir machen uns auf den Weg zur Hacklberger Alm. Von hier wollen wir versuchen den Sonnenuntergang mit der Kamera einzufangen und hoffen auf etwas mehr Glück als beim heutigen Sonnenaufgang.
Zunächst einmal gibt es aber eine schmackhafte Jause. Die Jause ist in Österreich eine Zwischenmahlzeit mit regionalen Produkten, ähnlich der Brotzeit bei uns in Deutschland. Wobei ich den Begriff Zwischenmahlzeit eher irreführend finde. Es wird meist eine (große!) Platte mit Wurst und Käse sowie eine große Auswahl an Brotspezialitäten serviert. Deftig und mega lecker!
Satt und zufrieden genießen wir die warme Sonnenstrahlen auf unseren Gesichtern. Es sind noch über zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang, also beschließen wir noch etwas die Gegend zu erkunden – sprich, wir machen eine Wanderung. Nach meiner Runde auf den Reiterkogel, hätte ich zwar nichts dagegen gehabt einfach nur ein wenig die Sonne zu genießen, aber neugierig auf die Umgebung bin ich natürlich auch. Also los!
Es geht natürlich wieder bergauf und ich merke deutlich die vorangegangene Wanderung, das frühe Aufstehen und auch die deftige Jause 🙂 Auch wenn alle Anderen bereits vorweg gehen, bleibe ich in meinem Tempo. Alles andere würde keinen Sinn machen, das hatte ich bereits damals beim Trekking in Nepal gelernt.
Die Wolken werden dichter und der Wind nimmt zu, als wir an dem kleinen See ankommen. Der Lichtstimmung tut das keinen Abbruch. Auch, wenn uns der Bilderbuchsonnenuntergang nicht vergönnt ist, so sind die einzelnen Sonnenstrahlen, die auf die Erde treffen ein ebenso faszinierendes Fotomotiv. Hier oben pfeifft der Wind ganz schön und schon beim einfachen rumstehen wird es wirklich kalt. Also machen wir uns auf den Weg zum nächstgelegenen Gipfel – dem Saalbachkogel.
Trotz Wolken bin ich erneut glücklich mit meiner Fotoausbeute. Als es bereits Dunkel wird, steige ich zufrieden mit den Anderen wieder zur Hacklberger Alm hinab. Das Ofenfeuer in der Stube wärmt angenehm und ich merke wie meine Wangen glühen. Hach, ist das gemütlich hier. Der Tag war anstrengend, aber ich bin happy. Und hey, wer besteigt schon drei Gipfel an einem Tag!
Heli Rundflug
Ein Highlight meines Aufenthaltes in Saalbach Hinterglemm sollte der Helikopter Rundflug werden. Aufgrund des Wetters war vorab gar nicht sicher, ob der Flug überhaupt stattfinden könne. Als dann die Info kommt, dass wir uns am Nachmittag an der Reiteralm treffen, ist die Freude riesig.
Ich gehe davon aus, dass wir von dort weiter zum Startplatz fahren. Als wir gerade unsere Autos geparkt haben, steigt wie im Film auf einmal aus dem Tal der Helikopter empor und landet direkt auf dem vor uns liegenden Wanderweg. Kann mich mal jemand kneifen?! Wie geil ist das denn bitte!
Nach einer kleinen Fotosession steigen wir ein, setzen das Headset auf und auf unseren Ohren erklingt die Topgun Titelmusik. Wahnsinn und in dem Moment völlig surreal. Ich bekomme Gänsehaut und in meinem Bauch kribbelt es gewaltig. Wir heben ab und fliegen den Gipfeln der umliegenden Berge entgegen.
Die Sicht ist atemberaubend! Grüne Bergrücken ziehen an uns vorbei, am Horizont werden die schneebedeckten Gipfel der Kitzbühler Alpen sichtbar. Der Heli umkreist eine Bergkuppe und wir können das komplette Tal entlang schauen. Wow! Es ist ein tolles Gefühl die grünen Grasberge und die schroffen Felsen der Kitzbühler Alpen aus dieser Perspektive zu sehen. Viel zu schnell gehen die 15 Minuten Flugzeit vorbei. Der Rundflug kostet EUR 139.- p.P. Nicht unbedingt günstig, aber ich würde den Heli- Flug immer wieder machen. Man investiert in ein Erlebnis, welches mich zumindest absolut begeistert hat.
Outdoorerlebnisse im Talschluss
Leider wird das Wetter in den letzten Tagen nicht unbedingt besser und zu den Wolken gesellt sich ab und an auch etwas Regen. Aber auch bei nicht so schönen Wetter lässt sich in Saalbach Hinterglemm einiges erleben. Denn wer kennt es nicht: Es gibt ja bekanntlich nur schlechte Kleidung und so 😉
Also ab in den Talschluss, der im Ortsteil Lengau liegt. Keine 10 Minuten ist man mit dem Auto unterwegs. Bis 9 Uhr kann man sogar direkt zur Lindlingalm hinauffahren. Danach heißt es entweder das Stück vom Parkplatz zu Fuß hinauf laufen oder den Talschlusszug nehmen.
Das Ziel heute früh ist die Golden Gate Bridge der Alpen. Die 200 m lange Hängebrücke führt zum höchstgelegenen Wipfelwanderweg Europas und ist ein beliebtes Fotomotiv. Die Brücke ist 42 m hoch und überspannt den Talschluss. Bei gutem Wetter hat man einen beeindruckenden Blick auf die umliegenden Berge. An diesem Morgen allerdings sind die Berge wolkenverhangen. Hier herrscht eine angenehme Ruhe, lediglich das Rauschen der Saalach ist zu hören. Absolut mystisch und wunderbar entspannend! Den blauen Himmel vermisse ich in diesem Moment rein gar nicht. Es ist alles gut so, wie es es.
Die Überquerung der Brücke erfordert schon etwas Mut, da sie durch unsere Schritte in Bewegung gebracht wird und schwankt. Auf der anderen Seite angekommen, besteigen wir über Treppen, Plattformen und Brücken den bis zu 30 m hohen Baumzipfelpfad.
„Zipfel“-Pfad? Ja genau – die grüne Zipfelmütze, die man beim Kauf der Eintrittskarte (nur an der Kasse) erhält, ist Namensgeber für den Wanderpfad durch die Baumkronen im Talschluss. Die Zipfelmütze hilft aber nicht nur dabei, sich den Namen der Attraktion zu merken, sondern sie ist auch ein schönes Andenken für Zuhause sowie ein tolles Accessoire für lustige Erinnerungsfotos. Auf dem Baumzipfelpfad warten einige Spielestationen zu den Themen Geschicklichkeit, Wissen und Natur auf die Besucher. Hier haben definitiv nicht nur Kinder Ihren Spaß, auch wir haben einiges gelernt und uns an der ein oder anderen Spielestation ausprobiert.
Öffnungszeiten: Die Hängebrücke und der Baumzipfelpfad sind ganzjährig geöffnet. Dezember bis Ende März, Dienstag bis Sonntag von 11:00 bis 20:00 Uhr, Mai bis Oktober, täglich von 9:30 bis 18:00 Uhr. Adresse: Talschlussweg, 5754 Hinterglemm, Österreich
Tipp: Der Zugang ist auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich. Nach Einwurf von EUR 7.- in den Münzautomat öffnet sich das Drehkreuz. Ein Münzwechsler ist ebenfalls vor Ort. Diese Möglichkeit haben wir genutzt, um ungestört Fotos machen zu können.
Ebenfalls im Talschluss sind ein Kletterpark sowie der Jump and Slide Park, die wir aufgrund des Wetters aber leider nicht testen konnten. Beides verspricht aber jede Menge Action und Spaß.
Mountenbikeparadies Saalbach
Das Glemmtal gilt als El Dorado für Biker. Egal ob Soul-, Free- oder Downshillrider, jeder kommt im großen Trailnetz auf seine Kosten. Dabei ermöglichen die Gondelbahnen durch die Mitnahme des Bikes eine bequeme „Anreise“ zum Startpunkt.
Da ich mich selbst nicht aufs Bike geschwungen habe, hier ein paar bewegte Impressionen:
Frische Luft macht hungrig
Nach so viel Action habe ich Hunger! Wir kehren in die Lindlingalm ein und lassen es uns bei Kaffee und einer typischen Kaspressknödelsuppe gut gehen.
Wer lieber zurück nach Saalbach fahren möchte, dem kann ich den Tiroler Buam sehr empfehlen. Hier gibt es regionale und saisonale Leckerbissen, mit frischen Zutaten. Aber auch Steak und Pizza werden hier serviert, so dass keine Wünsche offen bleiben. Und das Ganze in einem gemütlichen und modernen Ambiente. Die Kochkünste des Tiroler Buam, Robert Mair, lassen sich auch in den eigenen vier Wänden genießen. Für uns hat er zum Beispiel am ersten Abend auf der Unterschied Alm gekocht. Ein tolles Erlebnis.
Wer Lust auf Pizza, Burger, Steaks und Rock´n Roll hat, der ist im Thomsn bestens aufgehoben. Auch hier wird wert auf regionale Zutaten gelegt. Alpin verwurzelt, aber mit urbanem Flair, sympathisch, frisch und auch ein bisschen raffiniert beschreibt sich das Restaurant selbst. Mir hat es geschmeckt!
Zum Frühstück ist die Sonnalm quasi ein Muss für jeden Besucher in Saalbach Hinterglemm. Manuela und Christoph servieren Euch eine Menge leckerer Dinge, die mit viel Liebe angerichtet werden. Das Brot wird jeden Morgen selbst gebacken und sogar das Getreide wird selbst gemahlen. Nicht nur optisch ist das Frühstück ein absoluter Augenschmaus, mega lecker ist es noch dazu. Wenn ihr einen Morgen auf der Sonnalm plant, dann solltet ihr das Frühstück unbedingt 24 Stunden vorher bestellen.
Mich hat Saalbach Hinterglemm auf jeden Fall begeistert!
Du suchst Ruhe und Entspannung, möchtest aber auch aktiv unterwegs sein? Dann sind das große Wanderwegenetz und die vielen Weitblicke auf die umliegenden Gipfel genau das Richtige. Du möchtest Dich auch kulinarisch verwöhnen lassen? Das ist in Saalbach ebenfalls auf einer der vielen Almen und Hütten möglich. Du wünscht Dir Action und Abenteuerfeeling? Heli-Rundflug, Paragliding, Canyoning, Kletterpark, Downhill-Strecken … Saalbach bietet eine Vielzahl an Aktivitäten für all diejenigen, die sportlich und actionreich unterwegs sein möchten. Die Region ist so wahnsinnig vielseitig und genau das macht Sie für mich als Reiseziel für einen aktiven Sommerurlaub so interessant.
Auf dem Heimweg werfe ich einen letzten Blick auf das traumhafte Bergpanorama, was sich heute vor blauem Himmel präsentiert. Hach, schön war es und ich bin dankbar für all die Erlebnisse der letzten Woche! Das war bestimmt nicht mein letzter Urlaub in den Bergen.
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Der Artikel entstand im Rahmen der #Storybase2018 auf Einladung von Saalbach Hinterglemm, herzlichen Dank dafür. Die dargestellte Meinung bleibt natürlich meine eigene. Ein Honorar habe ich nicht erhalten.